Christlicher Friedensdienst "Eirene" feiert 50-jähriges Bestehen

Berlin (epd). Mit einer Podiumsdiskussion über die Rolle kleiner Organisationen in der internationalen Entwicklungsarbeit feiert der christliche Friedensdienst "Eirene" am Donnerstag in Berlin sein 50-jähriges Bestehen. Dazu werden Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter und der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Thilo Hoppe (Grüne), erwartet.

Das Jubiläum steht unter dem Motto "Zeichen setzen für Frieden und Gerechtigkeit". Die 1957 gegründete Organisation entsendet jährlich bis zu hundert Freiwillige und ist mittlerweile in über 20 Ländern aktiv. Die Fachkräfte leisten einen mindestens zweijährigen Dienst.

Nach 50 Jahren habe die Idee eines aktiven Dienstes für Frieden und Entwicklung nichts von ihrer Dringlichkeit verloren, betonte der frühere Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Konrad Raiser, der dem Beirat von Eirene angehört. Im Jubiläumsjahr 2007 hat Eirene ein Programm in Marokko gestartet. Durch Sozialarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Frauenarbeit sollen Brücken zwischen Christen und Muslimen entstehen.

11. September 2007

Ökumenischer, internationaler Friedens- und Entwicklungsdienst "Eirene"


Freiwillig bei Obdachlosen in Texas und Behinderten im Tschad

Der Internationale Christliche Friedensdienst Eirene wird 50 Jahre alt

Von Sabine Schmidt-Gerheim (epd)

Neuwied (epd). Der Impuls zur Gründung des Internationalen Christlichen Friedensdienstes Eirene kam aus dem schweizerischen Genf. 1957 regte der erste Generalsekretär des Weltkirchenrats, Willem A. Visser't Hooft, bei einem Treffen der Friedenskirchen und des Internationalen Versöhnungsbundes an, einen Friedensdienst "im Geist christlicher Liebe, ohne politische und militärische Motive" aufzubauen. Der Theologe war gerade von einer Reise aus dem kriegszerwühlten Algerien zurückgekehrt.

50 Jahre später erinnert eine Jubiläumsfeier am 13. und 14. September in Berlin an die Gründung der Organisation. Denn auf die Vision des Generalsekretär Visser't Hooft folgten Taten: Am 14. September 1957 hoben die Hilfswerke der mennonitischen Kirche und der Brüderkirche in den USA den Friedensdienst Eirene in Chicago aus der Taufe. Eirene - der Name ist griechisch und bedeutet Frieden - ist seit 1976 im rheinland-pfälzischen Neuwied ansässig. Das Jubiläum steht unter dem Motto "Zeichen setzen für Frieden und Gerechtigkeit".

Nach 50 Jahren habe die Idee eines aktiven Dienstes für Frieden und Entwicklung nichts von ihrer Dringlichkeit verloren, betont der frühere Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Konrad Raiser, der dem Beirat von Eirene angehört. Die Freiwilligendienste zeigen Möglichkeiten, wie Religionen zum Frieden beitragen können.

Schon im Herbst 1957 reisten die ersten Freiwilligen nach Marokko, um algerischen Flüchtlingen zu helfen. Im Jubiläumsjahr hat Eirene erneut in diesem Land ein Programm gestartet: Durch Sozialarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Frauenarbeit sollen Freiwillige Brücken zwischen Christen und Muslimen bauen.

Seit 1971 ist der ökumenische Friedensdienst Eirene auch ein staatlich anerkannter Entwicklungsdienst und mittlerweile in über 20 Ländern aktiv. Freiwillige und Fachkräfte arbeiten in Projekten in Afrika, Lateinamerika, Europa und in den USA. Sie unterstützen Obdachlose in Texas, Roma-Kinder in Rumänien, Behinderte im Tschad, Bauern und Viehzüchter im Niger genauso wie Frauen in Nicaragua.

Eirene entsendet jährlich bis zu 100 Freiwillige. Die Fachkräfte leisten einen mindestens zweijährigen Dienst. Je nach Einsatzland müssten die 18- bis 27-Jährigen für Unterkunft und Verpflegung monatlich zwischen 200 und 450 Euro durch einen Unterstützerkreis aufbringen.

Trotz der finanziellen Belastungen hat Eirene nach eigenen Angaben etwa 1.600 Freiwillige in den vergangenen 50 Jahren entsandt. Jährlich gehen bis zu 600 Bewerbungen ein. 2006 hat die Organisation mit 114 Freiwilligen eine Rekordzahl erreicht und für Friedens- und Entwicklungsarbeit rund 3,4 Millionen Euro aus öffentlichen Zuschüssen, Kirchenmitteln und Spenden aufgewendet.

11. September 2007

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