Sibiu: Europäisches Christentreffen soll Schwung in Ökumene bringen

Sibiu (epd). Die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) soll die ökumenische Bewegung neu beleben. "In den letzten Jahren hat die Begeisterung für die Ökumene nachgelassen", sagte der Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Colin Williams, am Dienstag zum Auftakt des Christentreffens. Auf der Tagung wird auch das umstrittene Vatikan-Dokument zum Kirchenverständnis eine Rolle spielen.

"Dieses Thema wird präsent sein", erklärte der Generalsekretär des katholischen Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), Aldo Giordano. Er äußerte die Hoffnung, dass das Treffen in Sibiu zu einer Annäherung zwischen den Kirchen führt. Giordano räumte ein, dass der Text auch zu "Leid" geführt habe. Das Papier sei jedoch für die Katholiken und nicht für die Ökumene verfasst worden.

KEK-Präsident Jean-Arnold de Clermont warnte davor, dem Vatikan-Dokument in Sibiu zu viel Gewicht zu geben. Mitte Juli hatte der Vatikan einen Text veröffentlicht, in dem sich die katholische Kirche erneut von den Protestanten abgrenzt. Der evangelischen Kirche wird darin der Status einer Kirche verwehrt. Besonders die deutschen Protestanten hatten darauf mit Empörung reagiert.

Bis Sonntag diskutieren in Sibiu rund 2.000 Delegierte aus römisch-katholischen, protestantischen, orthodoxen und anglikanischen Kirchen sowie vielen Freikirchen des Kontinents. Das Treffen steht unter dem Motto "Das Licht Christi scheint auf alle. Hoffnung auf Erneuerung und Einheit in Europa". Ökumenische Versammlungen fanden zuvor 1989 in Basel und 1997 in Graz statt.


04. September 2007

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