Merkel tritt in China für Religionsfreiheit ein

idea-Logo Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei ihrer China-Reise die Bedeutung der Religions- und Meinungsfreiheit unterstrichen. Im Grunde bedeuteten die Menschenrechte nichts anderes, als dass die Würde jedes einzelnen Menschen unteilbar sei, sagte sie am 27. August in der Akademie für Sozialwissenschaften in Peking. Dieses Thema müsse man im Dialog mit der Volksrepublik immer wieder besprechen, so die Kanzlerin. Sie hatte auch gegenüber Staatspräsident Hu Jintao und Ministerpräsident Wen Jiabao dieses Thema angeschnitten. Fortschritte seien gerade im Blick auf die Olympischen Sommerspiele wichtig, die in einem Jahr in Peking stattfinden. Die Kanzlerin traf auch mit vier regimekritischen Journalisten zusammen. Nächste Station ihrer China-Reise vom 27. bis 29. August ist Nanjing, wo sie eine Image- und Kulturkampagne Deutschlands eröffnet. Die Stadt beheimatet auch eine theologische Ausbildungsstätte der staatlich anerkannten protestantischen Kirchen und die einzige Bibeldruckerei in der Volksrepublik. In dem kommunistisch regierten Land findet die Religion einen immer größeren Zuspruch. Staatlichen Angaben zufolge gibt es unter den 1,3 Milliarden Einwohnern etwa 130 Millionen Christen. Die meisten versammeln sich in nicht anerkannten Hauskirchen, weil sie sich nicht der Kontrolle des Regimes unterwerfen wollen. Die staatlich sanktionierte protestantische Drei-Selbst-Bewegung und der Chinesische Christenrat repräsentieren nach offiziellen Angaben 18 Millionen Mitglieder. Von den etwa 20 Millionen Katholiken gehören rund sechs Millionen regimetreuen Kirchen an. Schätzungsweise leben in der Volksrepublik ferner rund 100 Millionen Buddhisten, 30 Millionen Taoisten und 20 Millionen Muslime.

28. August 2007

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