LWB-Generalsekretär fordert mehr Einsatz der Religionen in Afrika

Die Repräsentanten von Religionen in Afrika müssen sich nach Ansicht des Generalsekretärs des Lutherischen Weltbundes (LWB), Ishmael Noko, stärker für den Frieden auf dem Kontinent einsetzen. "Die meisten Afrikaner sind religiöse Menschen und hören deshalb auf Religionsführer", sagte Noko dem epd in einem Gespräch in Genf.

Mehr als 30 Vertreter von Religionen werden am Montag in der libyschen Hauptstadt Tripolis zur Jahressitzung der "Initiative Religionen für Frieden in Afrika" zusammentreffen. Neben Christen und Muslimen werden auch Vertreter von Naturreligionen erwartet. Laut Noko will die Initiative bei dem viertägigen Treffen neue Wege für die Lösung der Konflikte in Afrika erarbeiten.

Der Generalsekretär sagte, die Religionsvertreter hätten Kontakte zu Parteien verschiedener bewaffneter Konflikte aufgenommen. Er wollte jedoch nicht sagen, mit welchen Konfliktparteien Kontakte bestehen. Die schwierigen Gespräche sollten noch nicht in die Öffentlichkeit gelangen, so Noko.

Die "Initiative Religionen für Frieden in Afrika" sucht nach Angaben Nokos auch den Dialog mit Firmen in Afrika. Unternehmen könnten ihren Teil für eine friedliche Entwicklung des Kontinents beisteuern.

"Die Menschen in Afrika müssen stärker an der Politik ihrer Länder beteiligt werden", empfahl Noko. Die Politik werde oft von kleinen Gruppen bestimmt, ohne dass die Menschen eine Möglichkeit zur Teilnahme hätten.

Noko regte 2002 die Gründung der "Initiative Religionen für Frieden in Afrika" an. Der dritte Gipfel der Initiative soll 2008 in Sudans Hauptstadt Khartum stattfinden. Der LWB umfasst 140 Kirchen, die rund 67 Millionen Gläubige repräsentieren.

24. August 2007


 

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