LWB: Demokratie ist Schlüssel für Simbabwes Zukunft

Genf (epd). Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), der Simbabwer Ishmael Noko, hat eine gerechte Beteiligung der Bevölkerung an politischen Entscheidungen in seinem Heimatland gefordert. Dies sei der Schlüssel für eine stabile politische Entwicklung Simbabwes, sagte er dem epd in Genf.

Er gehe jedoch nicht davon aus, dass der 83-jährige Präsident Robert Mugabe seinen repressiven Kurs gegenüber der Opposition noch ändern werde, sagte Noko weiter. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt erwarte er keine unmittelbare Veränderung der politischen Situation. Das Land müsse sich langfristig auf einen ordnungsgemäßen Machtwechsel vorbereiten.

Aus Nokos Sicht aber ist ein friedlicher Übergang vom "selbstzerstörerischen Kurs der Regierung" und ihrer gescheiterten Wirtschaftspolitik zu demokratischeren Verhältnissen möglich. Der Generalsekretär forderte, dass Mugabe nach seinem Ausscheiden aus dem Amt nicht ins Exil geschickt werden dürfe. Gleichzeitig verwies er auf den Beitrag Mugabes während des simbabwischen Unabhängigkeitskampfes.

Das hohe Bildungsniveau, der Reichtum an Ressourcen und die gute Infrastruktur schafften sehr gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung Simbabwes, so Noko weiter. Auch müssten die vielen Exilanten ins Land zurückkehren, um einen Neuaufbau zu beginnen.

Simbabwe steckt in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Die Inflation liegt bei über 4.000 Prozent. Oppositionelle, Menschenrechtler und Gewerkschaften beklagen Unterdrückung und Verfolgung. Der Lutherische Weltbund umfasst 140 Mitgliedskirchen, die rund 67 Millionen Christen lutherischer Prägung repräsentieren.

28. Juli 2007

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