Zahl der Einbürgerungen 2006 erstmals seit 2001 wieder gestiegen

Wiesbaden (epd). Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr erstmals seit 2001 wieder gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, wurden 2006 rund 124.800 Ausländer eingebürgert. Das waren knapp 7.600 (plus 6,5 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Mit der Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 hatten die Einbürgerungen den Höchststand von knapp 186.700 Ausländern erreicht. In den Folgejahren nahm ihre Zahl jeweils ab und erreichte 2005 mit rund 117.200 Einbürgerungen den niedrigsten Stand.

Die größte Gruppe der Eingebürgerten stellten 2006 - wie schon in den vergangenen Jahren - Männer und Frauen aus der Türkei. Ihr Anteil an allen Einbürgerungen war mit 26,8 Prozent etwas höher als der Anteil der türkischen Staatsangehörigen an den Ausländern in Deutschland (25,8 Prozent). An zweiter und dritter Stelle folgten Einbürgerungen von Migranten aus Serbien sowie Montenegro (insgesamt 12.600) und Polen (6.900).

Mehr als zwei Drittel der Eingebürgerten (66,8 Prozent) erhielten die deutsche Staatsangehörigkeit auf Grund der gesetzlichen Bestimmung, wonach sie mindestens acht Jahre lang rechtmäßig in Deutschland leben und eine gültige Aufenthaltserlaubnis oder eine Niederlassungserlaubnis haben müssen. In Deutschland lebende ausländische Ehegatten und minderjährige Kinder dieser Ausländer können den Angaben zufolge nach kürzeren Zeiten miteingebürgert werden. Die Zahl dieser Einbürgerungen betrug 2006 knapp 16.600. Rund 6.400 Einbürgerungen erfolgten nach Ermessen der Behörden.

23. Juli 2007

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