Evangelische Pastoren in China zu Umerziehungslager verurteilt

Rom (epd). Zwei evangelische Pastoren sind in der ostchinesischen Provinz Shandong wegen illegaler religiöser Aktivitäten zu einem Jahr Umerziehungslager verurteilt worden. Weitere vier Pastoren, die die Polizei Mitte Juni gemeinsam mit ihnen verhaftet hatte, wurden nach Zahlung einer Geldstrafe von umgerechnet 1.000 Euro wieder freigelassen, wie der katholischen Nachrichtendienst Asianews am Montag in Rom berichtete.

Bei den beiden verurteilten Pastoren soll es sich den Angaben zufolge um aus der Provinz Henan entstandte Missionare handeln. Sie leiteten offenbar Hauskirchen, die nicht erlaubt sind. Laut Asianews wurden auch in der Provinz Shanxi zwei Pastoren wegen der nicht genehmigten Verteilung von Bibeln festgenommen.

Mitglieder der offiziellen protestantischen Kirche beziffern die Zahl der evangelischen Christen in China bislang auf 16 bis 25 Millionen. Experten im Ausland halten es für möglich, dass die Zahl der Gläubigen inzwischen weitaus größer ist. Wie strikt oder tolerant die Behörden auf die Untergrundkirchen reagieren, hängt oft von den lokalen Politikern ab.

09. Juli 2007

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