Bischof Huber: Klimawandel ist größte globale Herausforderung

Marburg (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, hat den Klimawandel als derzeit größte globale Herausforderung bezeichnet. Es fehle jedoch noch immer an einer ausreichenden Bereitschaft zu Kurskorrekturen, sagte der Berliner Bischof am Mittwoch in der Marburger Philipps-Universität nach vorab verbreiteten Redemanuskript. Das Umsteuern in der Klimapolitik müsse aber schnell erfolgen. Auch in den Kirchen gelte das Thema als eine "Angelegenheit der Spezialisten".

Huber sprach bei einem Symposium zum 75-jährigen Bestehen des Faches Sozialethik am Fachbereich Evangelische Theologie. Er kritisierte dabei auch, dass immer mehr Menschen durch Aktiengewinne und Zinseinkünfte reich würden. "Wenn es leichter wird, Reichtum durch Spekulation zu erwerben als durch leistungsgerecht bezahlte Arbeit, geraten grundlegende Gewissheiten ins Wanken", sagte er. "Solche Entwicklungen müssen gebändigt werden."

Aufgabe der evangelischen Sozialethik sei es, den Rechts- und Sozialstaat weiterzuentwickeln und dem Trend zu "einem bloßen Marktstaat" entgegenzuwirken, fügte Huber hinzu. Nur auf einer solchen Grundlage sei die Fähigkeit, selbstbestimmt Zukunft zu gestalten, nicht ausschließlich den Besitzenden vorbehalten.

05. Juli 2007

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