Mecklenburger Kirche vor Wechsel im Bischofsamt

Schwerin (epd). In der mecklenburgischen Landeskirche steht ein Wechsel im Bischofsamt bevor. In einem festlichen Gottesdienst im Schweriner Dom wird Bischof Hermann Beste (66) nach elfjähriger Amtszeit am Samstag in den Ruhestand verabschiedet, teilte der die Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs am Montag in Schwerin mit. Bestes Nachfolger wird der Wismarer Propst Andreas von Maltzahn (45). Er soll am 1. August das Bischofsamt antreten.

Beste, der im Juli 1996 eine zwölfjährige Amtszeit begonnen hatte, beendet seinen Dienst auf eigenen Wunsch vorzeitig zum 31. Juli. Zur Begründung hatte er betont, dass er mit einem Beschluss zur Fusion der beiden evangelischen Landeskirchen in Mecklenburg-Vorpommern rechne und dies eine längere Phase intensiver Gespräche erfordere. Darum halte er es für besser, den Wechsel vorzuziehen. Zu dem Fusionsbeschluss ist es dann allerdings in Pommern nicht gekommen. Die Mecklenburger Landeskirche hat rund 209.000 Mitglieder in fünf Kirchenkreisen und 296 Gemeinden.

25. Juni 2007


Offen, direkt und kompetent

Mecklenburgs Landesbischof Hermann Beste geht in den Ruhestand

Von Anne-Dorle Hoffgaard (epd)

Schwerin (epd). Offen, direkt, entscheidungsfreudig und kompetent - das sind nur einige der Eigenschaften, die dem scheidenden Mecklenburger evangelischen Landesbischof Hermann Beste (66) nachgesagt werden. Dabei gehe er Konflikten nicht aus dem Weg, sei nicht nachtragend und entschuldige sich auch, wenn er mal übers Ziel hinausgeschossen ist.

Am 30. Juni wird Beste nach 42 kirchlichen Dienstjahren als Pastor, Propst, Chefredakteur, Landessuperintendent und zuletzt als Bischof in den Ruhestand verabschiedet. Seine Landeskirche und ihre Mitarbeiter kennt er wie kaum ein anderer. Er habe sie - nicht nur als Bischof seit 1996 - als eine Kirche erlebt, in der er in großer persönlicher Nähe und Vertrautheit habe leben und arbeiten können, sagt Beste. Auch die überschaubaren Strukturen habe er stets als etwas Positives erfahren.

Hermann Beste wurde 1940 im mecklenburgischen Neubukow als jüngstes Kind des späteren mecklenburgischen Landesbischofs Niklot (rpt. Niklot) Beste geboren. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Leipzig und Rostock wurde er 1966 Pastor in Kirch Grambow (Kreis Nordwestmecklenburg).

Nicht nur bei der "Mecklenburgischen Kirchenzeitung", deren Chefredakteur er in den schwierigen letzten DDR-Jahren von 1986 bis 1991 war, hat Beste aus seiner Meinung nie einen Hehl gemacht. So bescheinigen ihm Mitstreiter bis heute, dass er es den staatlichen Behörden bei Zensurgesprächen nicht leicht gemacht hat.

In seiner Bischofszeit seien ihm die Sorge um ein gutes Miteinander der verschiedenen kirchlichen Ebenen sowie eine zeitgemäße Verkündigung und das "Hineinverwobensein in die weltweite Kirche" wichtig gewesen, sagt Beste. Bedauerlich findet er hingegen, dass trotz intensiver Zusammenarbeit mit der pommerschen Nachbarkirche die Bereitschaft zur Bildung einer gemeinsamen Kirche in Mecklenburg-Vorpommern nicht gewachsen sei. Für die nun avisierte "Nordkirche" auf dem Gebiet von Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern ist seiner Ansicht nach "unheimliche Geduld" nötig. "Alle Eile schadet der Sache."

25. Juni 2007

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