Neues Ökumene-Forum will Frieden in Nahost fördern

Genf/Amman (epd). Im Nahen Osten haben der Weltkirchenrat und Christen aus der Region eine neue ökumenische Initiative für einen gerechten Frieden zwischen Palästinensern und Israelis gestartet. Ziel der Initiative sei "die Beendigung der rechtswidrigen Besetzung in Übereinstimmung mit den UN-Resolutionen", erklärte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am Freitag in Genf nach dem Abschluss einer internationalen Kirchenkonferenz im jordanischen Amman.

Unter dem Namen "Ökumenisches Forum für Palästina und Israel" solle die Initiative "kirchliche Fürsprachearbeit" für den Frieden koordinieren. Der ÖRK-Generalsekretär Samuel Kobia erklärte, er setzte seine Hoffnungen in das Forum. Wo ein gemeinsames Zeugnis der Kirchen abgelegt werde, könne dies den Lauf der Dinge verändern. In einem "Aufruf von Amman" heißt es, die Rolle der Kirchen sei es, "zu heilen und alle Seiten zur Versöhnung zu führen".

An der Konferenz in Amman unter dem Motto "Kirchen gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten" vom 18. bis 20. Juni hatten mehr als 130 Vertreter von Kirchen und christlichen Organisationen aus sechs Kontinenten teilgenommen. Der Konflikt, der Palästinenser in Leid und Israelis in Angst und Schrecken leben lasse, könne nur durch einen gerechten Frieden beendet werden, sagte Bischof Munib Younan, Oberhaupt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land den Angaben zufolge auf der Konferenz.

Dem ÖRK gehören mehr als 500 Millionen Christen in mehr als 340 Kirchen in über 100 Ländern an. Zu ihnen zählen die Mehrzahl der orthodoxen Kirchen, zahlreiche Kirchen aus den historischen Traditionen der protestantischen Reformation wie Anglikaner, Baptisten, Lutheraner, Methodisten und Reformierte sowie viele vereinigte und unabhängige Kirchen. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied.

23. Juni 2007

Der Aufruf von Amman (in englischer Sprache)

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