Kirche äußert sich bestürzt über Busunfall

Bielefeld/Bernburg (epd). Der westfälische Präses Alfred Buß hat sich bestürzt über das Busunglück in Sachsen-Anhalt geäußert. Der entsetzliche Unfall habe das Leben von 13 Menschen aus Westfalen in einem Augenblick zerstört und viele andere schwer verletzt, sagte der evangelische Theologe am Dienstag in Bielefeld. Solch ein Unglück stelle Fragen, "die uns stumm und leer zurücklassen". Der leitende Theologe rief zum Gebet für die Verletzten sowie für die Angehörigen der ums Leben gekommenen Reisenden auf.

In dem westfälischen Heimatort der Unfallopfer, dem 8.000-Einwohner-Ort Hopsten bei Ibbenbüren, sollte am Dienstagabend ein katholischer Trauergottesdienst stattfinden. In Sachsen-Anhalt ist für Donnerstag ein Gottesdienst in Bernburg mit dem anhaltischen Kirchenpräsidenten Helge Klassohn geplant.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) bezeichnete den Unfall als "unbegreifliche Tragödie" und sprach den Angehörigen der Toten sein "tief empfundenes Beileid" aus. In Hopsten waren nach Angaben des Kirchenkreises Tecklenburg 15 Seelsorger im Einsatz. Für die Angehörigen wurde zudem ein Betreuungszentrum in einer Schule eingerichtet.

Am Unfallort bei Könnern waren nach Angaben der Landespolizeipfarrerin Thea Ilse vier Notfallseelsorger sowie zwei Polizeipfarrer im Einsatz. Sie hätten mit den Unfallopfern Gespräche geführt und sie später im Krankenhaus besucht. Insgesamt seien 220 Rettungskräfte sowie 70 Polizeibeamte im Einsatz gewesen. Auch den Rettungshelfern würden seelsorgerische Gespräche angeboten. "Die hohe Anzahl von 13 Todesopfern auf einmal übersteigt die seelische Belastungsgrenze bei vielen", sagte Ilse dem epd.

19. Juni 2007


Gedenkgottesdienst für Opfer des Busunglücks

Rüttgers: Großes Leid für den ganzen Ort

Hopsten (epd). In einem Gedenkgottesdienst im münsterländischen Hopsten haben am Dienstagabend mehr als 600 Menschen um die Opfer des Busunglücks in Sachsen-Anhalt getrauert. Dabei waren 13 Menschen aus dem Ort ums Leben gekommen. "Die schreckliche Nachricht vom Tod der geliebten Menschen aus Ihrer Mitte und die Angst um das Leben der Verletzten hat uns alle schockiert", sagte Weihbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in seiner Predigt. An dem Gottesdienst nahmen auch NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Sozialminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) teil.

Ein Reisebus mit Senioren aus dem 8.000-Einwohner-Ort bei Ibbenbüren war am Montag auf dem Weg nach Dresden auf der A14 verunglückt. Vermutlich wurde er von einem auffahrenden Laster die Autobahnböschung hinabgeschoben. Bei dem Unglück starben 13 Menschen, 36 wurden verletzt.

"Es ist ein bewegender Moment, wenn man die Kinder derjenigen, die zu Tode gekommen sind, weinen sieht", sagte Rüttgers nach dem Gottesdienst am Dienstagabend. "Dann weiß man, was für ein großes Leid das ganze Dorf getroffen hat." Sozialminister Laumann nahm ebenfalls am Gottesdienst in der St.-Georg-Kirche teil. "Die Betroffenheit in der ganzen Region bei den Menschen ist riesengroß", sagte er.

Acht leicht verletzte Unfallopfer sind seit Dienstag wieder bei ihren Familien, sie waren mit einem Bus nach Hause gebracht worden. Ein Team von rund 80 Seelsorgern betreut seit Montagabend die Angehörigen.

Am Donnerstag ist ein weiterer Gedenkgottesdienst in Bernburg in Sachsen-Anhalt mit dem Dessauer evangelischen Kirchenpräsidenten Helge Klassohn geplant. Die Unfallopfer werden nach Angaben der Gemeinde Hopsten voraussichtlich am Wochenende beigesetzt.

20. Juni 2007

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