Gedenkveranstaltungen zum 17. Juni 1953 in Berlin

Berlin (epd). Mit Kranzniederlegungen und anderen Gedenkveranstaltungen wird am Sonntag in Berlin an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR erinnert. Zu einer Veranstaltung der Bundesregierung auf dem Friedhof Seestraße im Stadtteil Wedding werden neben Bundesarbeitsminister Franz Müntefering auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, der Präsident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper, (alle SPD) sowie Vertreter der Opferverbände erwartet, so das Bundespresse- und Informationsamt.

Ehemalige Häftlinge des früheren Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen wollen am gleichen Tag im Rosenhof der heutigen Gedenkstätte mit einer Kranzniederlegung an die Opfer der kommunistischen Diktatur erinnern, teilte die Gedenkstätte mit. Direktor Hubertus Knabe forderte am Freitag, den 17. Juni wieder zu einem nationalen Gedenktag zu machen, da seit der Abschaffung des Feiertages vor 16 Jahren die Erinnerung daran zunehmend verblasse.

Knabe verwies dabei auf den Erfolg des 27. Januars als nationalem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Einen vergleichbaren Gedenktag für die Opfer der kommunistischen Diktatur gebe es bislang nicht.

Die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde kündigte an, bis Ende des Jahres das eigene Zeitzeugen-Archiv zum 17. Juni weiter ausbauen zu wollen. Derzeit würden Beteiligte des Volksaufstandes interviewt, die in Folge der Ereignisse aus der DDR in den Westen fliehen mussten.

15. Juni 2007

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