Dorfkirche bei Leipzig soll zwölf Kilometer weit versetzt werden

Leipzig (epd). Die 750 Jahre alte Emmauskirche aus Heuersdorf bei Leipzig soll im Oktober auf eine zwölf Kilometer lange Reise in die Kreisstadt Borna geschickt werden. Die Kirche werde umgesetzt, weil Heuersdorf einem anrückenden Braunkohletagebau weichen müsse, teilten die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (Mibrag) und die evangelische Kirche am Mittwoch in Leipzig mit.

Die 750 Tonnen schwere, 14,5 Meter lange, rund 9 Meter breite und 19 Meter hohe Kapelle soll komplett auf Spezialtieflader verladen und nach Borna gefahren werden, kündigte eine Mibrag-Sprecherin an. Dies sei technisch machbar und werde derzeit vorbereitet.

"Der optimale Standort der Emmauskirche ist in Heuersdorf", sagte Superintendent Matthias Weismann. Da aber demokratisch entschieden worden sei, dass in Heuersdorf wegen des Braunkohleabbaus künftig keine Menschen mehr leben sollen, befürworte die Kirche die Umsetzung.

Die Emmauskirche soll in Borna neben die Stadtkirche St. Marien gestellt und restauriert werden. Sie soll als geistliches Zentrum für die Erinnerung an die vielen Orte der Region dienen, die der Braunkohle weichen mussten. Die Traditionstreffen der ehemaligen Einwohner könnten so künftig "nicht nur in der Kneipe, sondern zusätzlich in einem würdigen Rahmen stattfinden", sagte Weismann.

13. Juni 2007

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