Militärbischof Krug bestürzt über Attentate in Kundus

Oldenburg (epd). Der evangelische Militärbischof Peter Krug hat sich bestürzt über das Attentat auf Bundeswehr-Soldaten im afghanischen Kundus geäußert. "Selbstmord-Attentate sind durch nichts zu rechtfertigen", sagte Krug, der auch Bischof der oldenburgischen Kirche ist, am Montag dem epd. Soldaten im Einsatz für den Frieden seien heimtückisch umgebracht worden. Solche Attentate seien ein Zeichen "schrecklichster religiöser Verblendung". Bei dem Anschlag am Wochenende waren drei deutsche Soldaten ums Leben gekommen.

Er trauere mit den Angehörigen der Soldaten, aber auch mit ihren Kameraden und den Sanitätern, die noch unter dem Schock der Eindrücke stünden, sagte Krug. In seine Trauer mische sich auch Bitternis: Gerade Kundus sei ein erfolgreiches Modell ziviler und militärischer Zusammenarbeit zum Wohle der Bevölkerung. "Das Attentat wirft unsere Bemühungen um Jahre zurück", sagte der Militärbischof. Er hatte die Stadt im Norden Afghanistans vor zwei Jahren besucht und dort "sehr positive Eindrücke" gesammelt.

Krug forderte die Politiker und die Führung der Bundeswehr auf, sich über das zukünftige Engagement Deutschlands in Afghanistan Gedanken zu machen. In der näheren Zukunft müssten die Soldaten im Land bleiben. "Aber wie viele Jahre ist dies noch durchzuhalten?", fragte Krug.

In Kundus habe es bereits einen Trauergottesdienst mit dem evangelischen und dem katholischen Militärseelsorger gegeben, berichtete Krug. Am Mittwochabend werden die toten Soldaten am Kölner Flughafen erwartet. Dort solle auch eine kleine Trauerfeier stattfinden, an der er teilnehmen werde, sagte der Militärbischof.

21. Mai 2007

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