Seit 50 Jahren Deutsche Lutheraner in Cambridge und Ostengland

Cambridge (epd). In Großbritannien hat die Deutsche Lutherische Kirche in Cambridge und East Anglia mit einem Festgottesdienst am Himmelfahrtstag ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Unter dem Motto "Zusammengewachsen und einladend geblieben" blickte die Ende 1956 formell gegründete Auslandsgemeinde auf ihre Ursprünge kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs und ihre spätere Geschichte zurück.

Die Deutsche Lutherische Kirche zählt heute rund 350 Mitglieder, die auf ganz Ostengland verteilt sind, darunter Bedford, Bury St. Edmunds, Ipswich und Norwich. Seit 1985 gehört auch die "Hamburger Kirche", die älteste deutsche Auslandsgemeinde in Großbritannien, zum Pfarrgebiet. Sie wurde 1669 von hanseatischen Kaufleuten in London gegründet und hat heute ihren Schwerpunkt in der zwischen Cambridge und der britischen Hauptstadt gelegenen Grafschaft Essex.

Am Festgottesdienst im viktorianischen Gemeindehaus nahmen auch Vertreter der anglikanischen Kirche von England sowie der Methodisten, der reformierten und der römisch-katholischen Kirche teil. Dies solle die ökumenische Ausrichtung der Gemeinde unterstreichen.

Die Wurzeln der Deutschen Lutherischen Kirche reichen ins Jahr 1939 zurück. Damals begann Pastor Franz Hildebrandt mit der Gemeindearbeit unter den damals mehr als 1.000 deutschen Emigranten in Cambridge, die vor den Verfolgungen des NS-Regimes geflohen waren. Hildebrandt war ein enger Freund des evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (1906-1945).

In der Nachkriegszeit, als die Zahl der Deutschsprachigen durch ehemalige Kriegsgefangene, deutsch-britische Eheschließungen, Arbeitssuchende und Au-pair-Mädchen weiter wuchs, betreute der Londoner Auslandspfarrer Gottfried Klapper die Evangelischen in Cambridge, bis die Gemeinde im Dezember 1956 unter Pastor Martin Krapf offiziell gegründet wurde. Später führten die Pastoren Eckhard von Rabenau und Hartmut Fehse die Kirche.


18. Mai 2007

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