Früherer EKD-Ratsvorsitzender Engelhardt wird 75

Karlsruhe (epd). Klaus Engelhardt, früherer badischer Landesbischof und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), wird am 11. Mai 75 Jahre alt. Als erster Ratsvorsitzender nach der Wende führte er von 1991 bis zu seinem Ruhestand 1997 evangelische Christen in den alten und neuen Bundesländern zusammen. Engelhardt engagierte sich auch im Dialog mit der katholischen Kirche.

In Engelhardts Amtszeit fiel etwa die Veröffentlichung des gemeinsamen Sozialworts der Kirche "Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit" (1997). Gemeinsam wurde auch der Text über Chancen und Risiken der Mediengesellschaft publiziert. Von 1983 bis 1989 gehörte er dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags an.

Als badischer Landesbischof von 1980 bis 1998 beschäftigte er sich mit der Friedensbewegung und dem Kirchenasyl. Wichtig ist dem Theologen auch der Dialog zwischen Christen und Muslimen. Die Kirchen sollten sich ihm zufolge auf die biblische Botschaft rückbesinnen und den christlichen Glauben in die Welt bringen.

Engelhardt stammt aus einer badischen Pfarrersfamilie und wurde am 11. Mai 1932 in Schillingstadt (Main-Tauber-Kreis) geboren. Nach dem Theologiestudium in Göttingen, Basel und Heidelberg sowie dem Vikariat im Schwarzwald war er vier Jahre Studentenpfarrer in Karlsruhe. Von 1966 bis 1980 lehrte er als Professor für Evangelische Theologie und Pädagogik und als Rektor an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Engelhardt ist verheiratet und hat drei Kinder.

08. Mai 2007


Den christlichen Glauben in die Welt tragen

Der frühere EKD-Ratsvorsitzende und Landesbischof Klaus Engelhardt wird 75

Von Christine Süß-Demuth (epd)

Karlsruhe (epd). Er will den christlichen Glauben in die Welt tragen. "Wir brauchen in Kirche und Gesellschaft Menschen, die sagen können, warum es sich lohnt, Christen zu sein", sagt der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und badische Altlandesbischof Klaus Engelhardt. Von seiner Kirche fordert er eine Rückbesinnung auf die biblische Botschaft. "Das Missionarische und das Politische gehören zusammen," sagt Engelhardt, der am 11. Mai 75 Jahre alt wird.

Kurz nach der Wende wurde Engelhardt als erster EKD-Ratsvorsitzender für die Kirchen in Ost und West gewählt. Von 1991 bis zu seinem Ruhestand 1997 bemühte er sich, evangelische Christen in den alten und neuen Bundesländern zusammen zu bringen und wurde dafür als "Motor der kirchlichen Einheit zwischen Ost und West" gelobt. Die evangelische Kirche sei vermutlich die einzige Institution gewesen, die bereits vor dem Fall der Mauer regelmäßige Partnerschaften auf allen Ebenen wahrgenommen habe, so Engelhardt.

Auch mit der katholischen Kirche suchte er als Ratsvorsitzender den Dialog. In seine Amtszeit fiel etwa das gemeinsame Sozialwort der Kirchen "Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit", das 1997 veröffentlicht wurde. Das Thema sei noch immer von großer Aktualität, sagt Engelhardt, der für seine leisen, aber dennoch bestimmten Worte bekannt ist.

Wichtig ist dem Theologen auch der Dialog zwischen Christen und Muslimen. Wiederholt hat er sich dafür ausgesprochen, das "Nebeneinanderherleben von Christen und Muslimen in Deutschland" zu überwinden. Auch in Glaubensfragen müsse der Dialog mit dem Islam in "ernsthafter und streitbarer Weise" gesucht werden.

In seiner Amtszeit als badischer Landesbischof von 1980 bis 1998 bewegten ihn Themen wie die Friedensfrage und Nachrüstung in den 80er Jahren oder das Kirchenasyl. "Wir haben damals gute Erfahrungen mit dem Kirchenasyl gemacht," so Engelhardt. Er erinnert sich an harte Gespräche mit der Landesregierung über die Aufnahme von Flüchtlingen.

Auch in der Zeit als Ratsvorsitzender blieb der für seine Offenheit und Liberalität bekannte Bischof basisnah. So stand er regelmäßig in badischen Gemeinden auf der Kanzel. Besonders lobt er das Engagement Ehrenamtlicher. "Man darf den Reichtum der Mitarbeit von Ehrenamtlichen in der Kirche nicht übersehen".

Engelhardt stammt aus einer badischen Pfarrersfamilie und wurde am 11. Mai 1932 in Schillingstadt (Main-Tauber-Kreis) geboren. Er studierte Theologie in Göttingen, Basel und Heidelberg. Von 1966 bis 1980 lehrte er als Professor für Evangelische Theologie und Pädagogik und als Rektor an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Von 1983 bis 1989 gehörte er dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags an. Engelhardt ist verheiratet und hat drei Kinder.

08. Mai 2007

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