Bischöfin Käßmann ruft Religionen zu Demokratie und Engagement auf

Berlin (epd). Die Glaubens- und Religionsgemeinschaften in Deutschland müssen sich nach Auffassung der evangelischen Landesbischöfin Margot Käßmann (Hannover) klar zur Verfassung bekennen. Damit könnten sie ihre Demokratiefähigkeit und ihr Eintreten für Grundwerte wie Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie Meinungs- und Pressefreiheit beweisen, sagte Käßmann am Freitag vor der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in Berlin. Nur so sei ein friedliches Nebeneinander möglich.

Zur Überwindung von Gewalt sollten sich die Weltreligionen zudem auf gemeinsame "ethische Basisstandards" verständigen, darunter ein Tötungsverbot, eine Kultur der Solidarität und eine gerechte Wirtschaftsordnung, forderte Käßmann. Religion und religiöse Sprache dürften nicht wie derzeit bei christlichen Strömungen in den USA oder im islamischen Fundamentalismus für politische Ziele missbraucht werden. Zugleich empfahl Käßmann, die ökumenische Bewegung müsse zudem deutlicher Stellung beziehen gegen Folter und Tötungen im Namen der Sicherheit oder im Namen Allahs.

Maßnahmen zum Abbau von Gewalt und zur Friedensförderung sind Schwerpunktthema der dreitägigen Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die 1,2 Millionen Mitglieder hat.


20. April 2007

 

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