EED von G-8-Entwicklungsminister-Treffen enttäuscht

Bonn (epd). Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) hat das Treffen der Entwicklungsminister der G-8-Staaten in Berlin als enttäuschend bezeichnet. "Die Minister sind den entwicklungspolitischen Herausforderungen, die sich auf der G-8-Agenda stellen, soverän ausgewichen", erklärte EED-Referent Michael Frein in Bonn dem epd. Zum Klimaschutz gebe es nur "allgemeine Floskeln". Auch die Äußerungen zu Aids und Afrika blieben unter den Erwartungen.

Bei Investitionen hätten es die Minister versäumt, Regeln aufzustellen, die entwicklungsförderlich seien. "In der G-8-Agenda wird Afrika als eine Art Rohstofflager angesehen", kritisierte Frein. Die Industrieländer wollten vor allem ihren Zugang zu den Rohstoffen sichern.

Zwar begrüßte Frein, dass die sieben wichtigsten Industriestaaten und Russland mehr Geld für den Kampf gegen Aids aufbringen wollen. Zugleich planten die G-8-Staaten aber einen strengeren Patentschutz, der Aids-Medikamente verteuert und die Versorgung der ärmsten Patienten erschwert.

Mit dem erklärten Ziel der Minister, die regionale Integration in Afrika zu fördern, verbindet Frein die Befürchtung, "dass die Entwicklungsminister der G-8-Staaten den Weg für Freihandel ebnen wollen". Er warnte vor einer "schockartigen Öffnung der Märkte" in Afrika.


27. März 2007

 

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