Huber und Lehmann erinnern an christliche Wurzeln Europas

Hannover/Bonn (epd). Bischof Wolfgang Huber und Kardinal Karl Lehmann haben zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge am Sonntag an die historischen, kulturellen und geistigen Grundlagen Europas erinnert. "Sie alle sind ganz wesentlich durch das Christentum geprägt", heißt es in einem Schreiben des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz an die Präsidentin des Rates der Europäischen Union, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Der fünfzigjährige Prozess friedlicher europäischer Einigung habe den Bürgern der heutigen Europäischen Union Frieden, Sicherheit und Wohlstand ermöglicht, bekräftigten Lehmann und Huber. Dafür seien sie dankbar.

Sie unterstützten Merkel als EU-Ratspräsidentin darin, die Arbeit an einem Verfassungsvertrag wieder aufzunehmen, heißt es in dem am Freitag in Bonn und Hannover veröffentlichten Schreiben. "Den Kirchen war und ist der europäische Einigungsprozess, der zu Frieden und Gerechtigkeit, Sicherheit und Wohlstand für viele Menschen beiträgt, ein großes Anliegen", so Lehmann und Huber. Europas müsse aber auch für die Gerechtigkeit in anderen Regionen der Erde eintreten.

Der Kardinal und der Bischof verwiesen besonders auf das Europa prägende christlich-jüdische Menschenbild. Daraus ergebe sich die "unantastbare, unveräußerliche Würde des Menschen und die Notwendigkeit, eine gerechte, solidarische und freiheitliche Gesellschaftsordnung zu gestalten". Das Christentum erkenne die Unterscheidung von Staat und Religion auf der Grundlage gegenseitigen Respekts "und die daraus resultierende religiös-weltanschauliche, gleichwohl auf Kooperation ausgerichtete Neutralität des Staates" an.

23. März 2007

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