Landesbischof wirbt für höhere Qualität und neue Gemeindeformen

Ansbach (epd). Der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich hat seine Kirche zur Reformbereitschaft aufgerufen. "Wir können uns nicht damit zufrieden geben, immer öfter nur noch eine kleine Schar zu erreichen", sagte er am Montag zum Auftakt der evangelischen Landessynode in Ansbach. Als Beispiele nannte Friedrich Qualität der kirchlichen Angebote und neue Gemeindeformen. Die 108 Mitglieder des Kirchenparlaments befassen sich bis Donnerstag mit Zukunftskonzepten kirchlichen Lebens.

"Wir müssen nicht alles machen, aber was wir machen, sollten wir gut machen", sagte der Bischof. Es müsse deutlich werden, wofür die Kirche stehe, ob das gerade modern sei oder nicht. Friedrich bezeichnete es als zentrale Aufgabe, die kirchlichen Mitarbeiter zu fördern und zu fordern. Neben der großen Zahl gut ausgebildeter und hoch motivierter Mitarbeiter gebe es auch Fälle, wo Aufgaben nicht wahrgenommen und notwendige Entscheidungen verzögert oder verhindert würden. "Man kann das nicht wirklich als professionell bezeichnen", sagte er.

Zur Zukunftsfähigkeit der Kirche zählte Friedrich neue Gemeindeformen. Neben den klassischen Ortsgemeinden müsse es gleichwertig Profil-, Passanten-, Medien- und Anstaltsgemeinden geben, die sich jedoch nicht als Konkurrenz verstehen dürften. Einförmigkeit sei kein Zukunftskonzept, sagte der Bischof, der an der Spitze von rund 2,6 Millionen Protestanten in Bayern steht.

19. März 2007

 

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