Militärbischof: Tornado-Einsatz ist Risiko für Soldaten

Oldenburg (epd). Der evangelische Militärbischof Peter Krug sieht in dem geplanten Einsatz von Tornado-Kampfflugzeugen in Afghanistan eine Risikoerhöhung für die Soldaten. Er bedeute eine Verschärfung des Engagements der Bundeswehr, sagte Krug in der "Oldenburger Nordwest-Zeitung" (Mittwochausgabe). "Ob man die Tornado-Mission als Aufklärungs- oder als Kampfeinsatz deklariert, ist letztlich müßig," so Krug, der auch Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg ist.

Krug unterstrich die Bedeutung der Militärseelsorge gerade für die Soldaten in Auslandseinsätzen. Laut einer Umfrage der Bundeswehr unter den nicht religiös gebundenen Soldaten befürworteten 88 Prozent der Befragten den Dienst der Militärpfarrer. Die Seelsorger genössen wegen ihrer unabhängigen Stellung großes Vertrauen. Die Militärseelsorge wurde vor 50 Jahren, kurz nach der Gründung der Bundeswehr, ins Leben gerufen.

Beim Pfarrer könnten die Soldaten reden, weinen und auch Entscheidungen kritisieren, ohne dass die Vorgesetzten etwas davon erführen, sagte Krug. "Der Militärseelsorger ist als eine Art Libero Ansprechpartner für jede und jeden. Auch für den Kommandeur, der hat mitunter genauso viel Gesprächsbedarf wie der einfache Soldat."

21. Februar 2007

Das vollständige Interview des Militärbischofs in der Oldenburger Nordwest-Zeitung

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