Hoffnungszeichen für Europas Ökumene

Hochrangiges Kirchentreffen in Lutherstadt Wittenberg

"Pilgerfahrt" nach Rumänien

Von Stephan Cezanne (epd)

Wittenberg (epd). Während der Motor der Ökumene auf Weltebene eher stottert, machen die Beziehungen zwischen Protestanten, Katholiken und Orthodoxen in Europa Fortschritte. Ökumene-Highlight 2007 soll im September die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) werden. Zu einer Vorkonferenz treffen sich von diesem Donnerstag an hochrangige Kirchenvertreter in Wittenberg.

Rund 150 Vertreter europäischer Kirchen und ökumenischer Organisationen werden bis Sonntag in der Lutherstadt erwartet, darunter auch Bundespräsident Horst Köhler und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber. Die Teilnehmer wollen dort unter anderem über die paradoxe Situation diskutieren, dass die Gesellschaft zunehmend verweltlicht und das Interesse an Spiritualität und Sinnerfahrung zugleich zunimmt.

Der Prozess - ein so genannter ökumenischer Pilgerweg - der Europäischen Ökumenischen Versammlung wird getragen vom katholischen Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK). Beide Organisationen vertreten zusammen fast alle reformatorischen, orthodoxen und römisch-katholischen Christen auf dem Kontinent. Das erste Treffen dieser Art fand 1989 in Basel, das zweite 1997 in Graz statt.

Bedeutendste Frucht der Zusammenarbeit zwischen KEK und CCEE ist die 2001 in Straßburg verabschiedete "Charta Oecumenica". Der Text gilt als ökumenischer Meilenstein und hat zentrale Bedeutung für die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung in Sibiu. In der Charta verpflichten sich die Kirchen, für Frieden und soziale Gerechtigkeit sowie kirchliche Einheit auf dem Kontinent einzutreten. Gemeinschaft im Abendmahl ist dabei ein Ziel. Zugleich soll der Dialog zum Islam, Judentum und anderen Weltreligionen ausgebaut werden.

"Gerade in ökumenisch angespannten Zeiten" könne die Europäische Ökumenische Versammlung zeigen, wie eng Christen aus allen Kirchen und allen Nationen Europas miteinander verbunden sind, erklärte Margot Käßmann. Die hannoversche Landesbischöfin gehört dem Rat der EKD und dem KEK-Zentralausschuss an. Käßmann: "Ich bin überzeugt: Der Prozess wird die gemeinsame Stimme der europäischen Kirchen in den Herausforderungen unserer Zeit hörbar machen."

14. Februar 2007

3. Europäische Ökumenische Versammlung (mehrsprachige Seite)

Grundlegende Informationen zur 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung

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