Thüringer Altbischof Leich vollendet 80. Lebensjahr

Eisenach (epd). Der Thüringer Altbischof Werner Leich vollendet am Mittwoch in Eisenach sein 80. Lebensjahr. Leich stand bis zu seinem Ruhestand 1992 knapp 14 Jahre an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen.

Von 1983 bis 1986 war er zudem leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (VELK) in der DDR und anschließend bis zur Auflösung des DDR-Kirchenbundes 1991 Vorsitzender der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen. Als Vorsitzender des Luther-Komitees der evangelischen Kirchen war er ab Anfang 1980 mitverantwortlich für die kirchlichen Veranstaltungen zum 500. Geburtstag des Reformators 1983 in der DDR. In dieser Funktion und als Vorsitzender des Kirchenbundes war er mehrfach mit Staats- und Parteichef Erich Honecker zusammengetroffen.

Leich stammt aus dem nordthüringischen Mühlhausen und studierte von 1947 bis 1951 in Marburg und Heidelberg evangelische Theologie. Seinen Dienst in der Thüringer Kirche begann er als Vikar in der Superintendentur Arnstadt. Ab 1954 war Leich als Pfarrer, ab 1969 als Superintendent im Kirchenkreis Lobenstein tätig. 1977 wählte ihn das Kirchenparlament zum Nachfolger von Ingo Braecklein in das Thüringer Bischofsamt, das er im Mai 1978 übernahm.

Landesbischof Christoph Kähler würdigte seinen Vorgänger als Bischof, der seine Pfarrer und Gemeinden zu klarer Rede unter den diktatorischen Verhältnissen der DDR ermuntert und sich selbst daran gehalten habe. Das habe für den Umgang mit der DDR-Staatssicherheit ebenso gegolten wie bei Wahlen. Diese Klarheit verdiene "bis heute Respekt", betonte Kähler.

29. Januar 2007

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