Bundesliga will mit Stadiondurchsagen an NS-Opfer erinnern

München (epd). Die Deutsche Fußball Liga will am kommenden Wochenende mit Stadiondurchsagen für Weltoffenheit und Toleranz werben. Anlass ist der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. "Aus der Geschichte lernen, heißt heute: im Stadion und im Alltag entschieden gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Widerstand zu leisten", heißt es in dem Text, den der Ligaverband den Vereinen beider Bundesligen zur Verfügung stellt.

Der "Erinnerungstag im deutschen Fußball" solle ein Zeichen dafür setzen. Die Stadiondurchsagen sollen vom 26. bis 28. Januar laufen. Die Stadion-Aktion zum offiziellen "Erinnerungstag für die Opfer des Nationalsozialismus" wurde vor drei Jahren von der evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau ins Leben gerufen.

Im April 1933 hatte der Deutsche Fußballbund (DFB) per Dekret jüdische und kommunistische Mitglieder und Spieler aus ihren Heimatvereinen ausgeschlossen und sie dem nationalsozialistischen Terrorregime preisgegeben. Unter ihnen war auch der deutsch-jüdische Nationalstürmer Julius Hirsch aus Karlsruhe.

Er wurde im März 1943 im KZ Auschwitz ermordet. Zu seinem Gedenken stiftete der Deutsche Fußball-Bund 2005 den mit 20.000 Euro dotierten Julius-Hirsch-Preis, der Initiativen gegen Fremdenfeindlichkeit auszeichnen soll. Preisträger für 2006 sind zwei Fanprojekte aus Dortmund und Gelsenkirchen.

25. Januar 2007

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