EAK würdigt Merkels Vorstoß für Gottesbezug in EU-Verfassung

Berlin (epd). Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU (EAK) hat den Wunsch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach einem Gottesbezug in der EU-Verfassung gelobt. Es sei ein "wichtiges und ermutigendes Signal", dass Merkel das Thema zu Beginn der EU-Ratspräsidentschaft in Erinnerung gerufen habe, sagte der Vorsitzende Thomas Rachel am Dienstag in Berlin. Die politische Gestaltung Europas bedürfe der religiösen Wertebindung.

Die Bundeskanzlerin hatte im Nachrichtenmagazin "Focus" am Wochenende das Fehlen eines Bezugs auf Gott im europäischen Verfassungsvertrag kritisiert. Mit einem Bekenntnis zum Christentum in der Präambel sei niemand ausgegrenzt, so die Kanzlerin in einem "Focus"-Gespräch mit dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann.

Rachel betonte, Merkel habe mit Recht deutlich gemacht, dass sich mit der Berufung auf Gott keineswegs ein christlicher oder gar kirchlicher Monopolanspruch verbinde. Europa sei mehr als eine bloße Wirtschaftsgemeinschaft, könne aber nur dann zu einer "wirklichen Identität" finden, wenn es sich auf seine prägenden Wurzeln zurückbesinne. Dazu gehöre "in zentraler Weise" auch das christliche Erbe, sagte Rachel.

23. Januar 2007

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