Paul-Gerhardt-Jahr 2007 in Lübben eröffnet

Lübben/Spreewald (epd). Mit einem festlichen Gottesdienst in der südbrandenburgischen Stadt Lübben hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, am Sonntag das Paul-Gerhardt-Jahr 2007 eröffnet. Dabei würdigte der Berliner Bischof den vor 400 Jahren geborenen Theologen Paul Gerhardt (1607-1676) als "bekanntesten protestantischen Liederdichter nach Martin Luther".

Paul Gerhardt habe die großen Themen des christlichen Glaubens ins Lied gebannt und so der christlichen Frömmigkeit "Innigkeit und Tiefe" gegeben, sagte Huber in seiner Predigt. Viele seiner 137 erhaltenen Dichtungen seien zwar in Vergessenheit geraten, aber eine erstaunlich große Zahl befinde sich noch im allgemeinen Bewusstsein. "Manche davon werden in der ganzen Weltchristenheit gesungen", fügte der EKD-Ratsvorsitzende hinzu.

Der Gottesdienst in der Lübbener Paul-Gerhardt-Kirche, wo der Dichter von weltbekannten Kirchenliedern wie "Geh aus, mein Herz, und suche Freud" oder "Befiehl du deine Wege" auch begraben ist, war zugleich Auftakt eines umfangreichen Veranstaltungsprogramms zu dessen 400. Geburtstag. Neben zahlreichen Konzerten und weiteren Gottesdiensten sind in der Spreewaldstadt auch zwei Ausstellungen vorgesehen.

Paul Gerhardt wurde am 12. März 1607 in Gräfenhainichen im damaligen Kurfürstentum Sachsen geboren. 1628 begann er in Wittenberg sein Studium, 1642 verfasste er dort sein erstes Gedicht. Nach dem Wechsel nach Berlin folgten rund 150 weitere überwiegend auf Deutsch, teils in Latein geschriebene Kirchenlieder. Nach einem Religionsstreit ging er 1669 nach Lübben und war dort bis zu seinem Tod am 27. Mai 1676 Pfarrer der evangelischen Gemeinde.

08. Januar 2007

Internet-Portal zum Paul-Gerhardt-Jahr

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