Gedenken an die Opfer des Eishallenunglücks in Bad Reichenhall

Bad Reichenhall (epd). Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Schweigemarsch hat die Stadt Bad Reichenhall am Dienstag an die Opfer der eingestürzten Eissporthalle vor einem Jahr erinnert. Bei der Katastrophe am 2. Januar 2006 waren 15 Menschen ums Leben gekommen. Am gleichen Tag wurden drei Skifahrer durch eine Lawine getötet. Um 15.54 Uhr, dem exakten Zeitpunkt des Unglücks, läuteten die Glocken aller Kirchen Bad Reichenhalls für fünf Minuten.

Oberbürgermeister Herbert Lackner legte direkt vor der Unglücksstelle, der städtischen Eislaufhalle, einen Kranz nieder. Anschließend zog die Trauergemeinde schweigend weiter in das nahe gelegene katholische Münster St. Zeno. Dort gab es einen ökumenischen Gedenkgottesdienst, der von Mitgliedern einer Trauergruppe gestaltet wurde. Während einer symbolischen Handlung breiteten Helfer 18 weiße Rosen vor dem Altar aus.

Der evangelische Gemeindepfarrer Hans-Georg Bredull sagte dem epd, dass die Trauerfeier auf Wunsch der Angehörigen bewusst im "ganz engen lokalen Kreis" begangen wurde und "kein Medienereignis" daraus gemacht werden sollte. An der Zeremonie nahmen auch zahlreiche Rettungskräfte teil, die vor einem Jahr wochenlang im Einsatz gewesen waren.

"Die Bad Reichenhaller haben das Unglück noch lange nicht verarbeitet und vieles schaukelt sich jetzt nach zwölf Monaten wieder hoch", sagte Bredull. Er hatte zusammen mit weiteren evangelischen und katholischen Pfarrern den Angehörigen als Notfallseelsorger zur Seite gestanden. "Täglich halten noch Menschen am Unglücksort inne", sagte Bredull. Die meisten Angehörigen der Todesopfer benötigten weiter professionelle Hilfe. Alle Kirchengemeinden Bad Reichenhalls sind im engen, seelsorgerlichen Kontakt mit den Betroffenen.

Bei dem Unglück waren am 2. Januar 2006 in Bad Reichenhall 15 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwölf Kinder. Weitere 34 Schlittschuhläufer waren teils schwer verletzt worden.

02. Januar 2007

 

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