De Maizière: EKD-Impulspapier ist mutig und verantwortungsbewusst

Chemnitz (epd). Kanzleramtschef Thomas de Maizière (CDU) hat das Impulspapier "Kirche der Freiheit" des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als Anstoß für einen notwendigen Reformprozess bezeichnet. Es sei für die Kirche "mutig und verantwortungsbewusst zugleich, die Schwierigkeiten zu benennen", sagte der Bundesminister am Freitagabend in der wiedereingeweihten evangelischen Stadtkirche St. Georgen in Glauchau bei Chemnitz.

Das im Sommer präsentierte Impulspapier "Kirche der Freiheit" empfiehlt grundlegende Erneuerungen auf allen kirchlichen Ebenen und soll im Januar bei einem kirchlichen Zukunftskongress in Wittenberg diskutiert werden. De Maizière ermutigte die Kirche, sich als offen und öffentlich zu präsentieren. "Der Protestantismus kann auf Substanz und Identität bauen", sagte der CDU-Politiker. Sonntags gingen mehr Menschen in die Kirche als in Fußballstadien, fügte er hinzu.

De Maizière lobte das kürzlich veröffentlichte Positionspapier "Demokratie braucht Tugenden" der EKD und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. In ihrem "gemeinsamen Wort" hätten die Kirchen dargelegt, dass jeder Einzelne für das Gelingen von Demokratie mitverantwortlich sei. Das sei "ein ungemein wichtiges Signal", da die Kirchen nah bei den Menschen seien. "Ohne Christenmenschen in der Welt wäre nicht nur Gott allein, sondern auch unser Staat handlungsunfähig", so der Kanzleramtschef.

Thomas de Maizière ist Mitglied der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Sein Vortrag war Teil einer Festwoche zur Wiedereinweihung der für 2,6 Millionen Euro sanierten Stadtkirche St. Georgen im westsächsischen Glauchau.

11. Dezember 2006

Zukunftskongress "Kirche der Freiheit"

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