EKD-Ratsvorsitzender würdigt Eppler als "streitbaren Protestanten"

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat den ehemaligen Entwicklungsminister und Sozialdemokraten Erhard Eppler als streitbaren Protestanten und weitsichtigen Politiker gewürdigt. Eppler, der an diesem Samstag 80 Jahre alt wird, sei ein "Mann des Wortes und der Feder", zugleich aber auch ein "Mensch der Tat", schrieb Bischof Huber in einem Beitrag für das "Haller Tagblatt". "Die evangelische Kirche fühlt sich mit Erhard Eppler eng verbunden", ergänzte Huber.

"Von Erhard Eppler kann man lernen, dass politisches Handeln, wenn es nachhaltig sein soll, in wissenschaftlichen Erkenntnissen und theoretischen Einsichten ebenso wie in sittlichen Maximen und ethischen Leitlinien fundiert sein muss", so der EKD-Ratsvorsitzende. Wenn die Kirchen mahnten, dass Demokratie Tugenden brauche, so sehe man dafür in Eppler nicht nur einen "Weggefährten, sondern einen Wegbahner".

Eppler gilt als scharfer Analytiker und Vordenker. Besonders in den 80er Jahren hatte er großen Einfluss auf die Programmdebatte in der SPD, deren Grundwertekommission er von 1973 bis 1992 leitete. Als engagierter Christ gehörte Eppler von 1968 bis 1984 der EKD-Synode an. Auch war er Mitglied in der EKD-Kammer für öffentliche Verantwortung, sowie 1983 und 1991 Präsident des evangelischen Kirchentages.

Epplers Denken sei geprägt vom Ruf nach Umkehr, schreibt der Berliner Bischof. Dieser Ruf erwachse aus der Buße im ursprünglich reformatorischen Sinn. Huber erinnerte an seine persönliche Verbundenheit und Freundschaft mit Eppler. Dessen politischer Weg und kirchliches Engagement habe seine eigene Biografie und sein politisches Denken mitgeprägt.

09. Dezember 2006

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