Ökumenische Friedensdekade gestartet - Thema soziale Gerechtigkeit

Bonn/Leipzig (epd). Die Kirchen haben am Sonntag ihre traditionelle bundesweite Ökumenische Friedensdekade gestartet. Unter dem Motto "...und raus bist du" soll bis zum Buß- und Bettag am 22. November auf den Zusammenhang von Frieden und Gerechtigkeit hingewiesen werden, teilte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Frankfurt mit. Durch die negativen sozialen Folgen der Globalisierung würden immer mehr Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt.

Der zentrale Eröffnungsgottesdienst findet an diesem Montag in der Leipziger Nikolaikirche statt. Bis zum Buß- und Bettag sind deutschlandweit rund 1.000 Gottesdienste, Diskussionsrunden und weitere Veranstaltungen in Kirchengemeinden und Friedensgruppen vorgesehen. In diesem Jahr hat der Pfarrer der Nikolaikirche, Christian Führer, die Schirmherrschaft übernommen.

Weitere Schwerpunktthemen sind die Problematik von Landminen, der Umgang mit Ausländern und die Ausgrenzung durch die Hartz-IV-Gesetzgebung. Getragen wird die Friedensdekade von der ACK in Frankfurt und der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden in Bonn. Der ACK gehören 16 Kirchen an, darunter die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die katholische Kirche, orthodoxe Kirchen, evangelische Freikirchen sowie kleinere Kirchen.

Der Gottesdienst mit Pfarrer Christian Führer in der Leipziger Nikolaikirche ersetzt das wöchentliche Friedensgebet, das seit 1982 immer montags um 17 Uhr stattfindet. Die regelmäßigen Treffen in der evangelischen Stadtkirche gelten als Keimzelle für den friedlichen Wandel in der DDR im Herbst 1989.

Die ökumenische Friedensdekade wurde Anfang der 1980er Jahre von Christen unterschiedlicher Konfessionen in West- und Ostdeutschland gleichermaßen begonnen. Sie findet seither jedes Jahr statt. In der DDR war die zehntägige Reihe mit ihrem Symbol "Schwerter zu Pflugscharen" ein entscheidender Motor der Friedens- und Bürgerbewegung, die 1989 zum Ende der kommunistischen Herrschaft beitrug.

13. November 2006

Ökumenische FriedensDekade

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