EKD-Synode in Würzburg beendet

Würzburg (epd). Mit Beschlüssen zur Ausländerpolitik und zum Atomausstieg ist am Donnerstag in Würzburg die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beendet worden. Zum Abschluss forderte das Kirchenparlament ein Bleiberecht für geduldete Flüchtlinge und Asylbewerber. Außerdem appellierte die Synode an die Bundesregierung, am Ausstieg aus der Atomenergie festzuhalten. Im November 2007 tagt das höchste Entscheidungsorgan der deutschen Protestanten in Dresden.

Die Synode forderte die Innenminister von Bund und Ländern auf, sich auf eine "angemessene und gerechte" Bleiberechtsregelung zu einigen. Das Bleiberecht dürfe nicht an Bedingungen geknüpft sein, die von einem Großteil der Betroffenen nicht erfüllt werden könnten. Die Innenministerkonferenz will sich am 16. und 17. November mit dem Thema befassen. Betroffen sind nach Schätzungen rund 200.000 Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus.

Mit einem gemeinsamen Vorstoß setzten sich ebenfalls am Donnerstag die EKD und die katholischen Bischöfe für ein humanitäres Bleiberecht ein. Einige der Vorschläge zu einer Bleiberechtsregelung enthielten noch "gravierende Probleme", kritisierten der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, in einem gemeinsamen Schreiben an die Innenminister von Bund und Ländern.

Am Mittwoch hatten die 120 Mitglieder der Synode eine "Kundgebung" zum diesjährigen Schwerpunktthema "Gerechtigkeit erhöht ein Volk - Armut und Reichtum" verabschiedet. Zu den Kernforderungen zählen die entschlossenere Bekämpfung der Armut und ein gerechteres Steuersystem. Das Kirchenparlament bekundete seine Sorge über wachsende soziale Ungleichheit und forderte, der Staat müsse die Reichen stärker in die Pflicht nehmen.

Außerdem sprach sich das Kirchenparlament für neue Modelle für den öffentlich geförderten Arbeitsmarkt und für bessere Bildungschancen für benachteiligte Kinder aus. Ferner forderte die Synode eine Erhöhung der Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit. Der Reichtum Deutschlands stelle auch international eine Verpflichtung dar.

Erstmals befasste sich die Synode in Würzburg mit den langfristigen kirchlichen Reformplänen. Das vom EKD-Rat im Sommer vorgelegte Impulspapier "Kirche der Freiheit" stieß bei den Kirchenparlamentariern überwiegend auf Zustimmung, in Einzelpunkten aber auch auf Kritik. Der EKD-Ratsvorsitzende Huber sprach von einer kritischen, konstruktiven und weiterführenden Diskussion. Er sei froh, dass sich die Synode das Reformpapier zu Eigen gemacht habe. Im Januar 2007 wird sich ein Zukunftskongress in Wittenberg mit dem Impulspapier beschäftigen.

Für ihre nächste Tagung legte die Synode als Schwerpunktthema "Kirche im Aufbruch" fest. Die nächste Synode findet im November 2007 in Dresden statt. Ferner verabschiedete die EKD-Synode den Haushalt 2007 mit einem Volumen von rund 176 Millionen Euro. Nach Jahren des Rückgangs rechnen die evangelischen Kirchen in diesem Jahr mit einem Anstieg der Kirchensteuereinnahmen um sechs bis sieben Prozent.

09. November 2006


EKD-Synode: Bundesregierung muss an Atomausstieg festhalten

Würzburg (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die Bundesregierung aufgefordert, am Ausstieg aus der Atomenergie festzuhalten. Außerdem sollten künftig keine staatlichen Bürgschaften für den Bau und Export von kerntechnischen Anlagen in andere Länder übernommen werden, forderte das Kirchenparlament am Donnerstag in Würzburg.

Mit Blick auf die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 20 Jahren erinnerte die Synode daran, dass die Kernenergie mit nicht beherrschbaren Gefahren verbunden sei. Bereits ein Jahr nach dem Reaktorunfall in der Ukraine hatte die Synode 1987 einen raschen Umstieg auf andere Energieträger gefordert.

09. November 2006


EKD-Synode macht 2007 kirchliche Reformpläne zum Schwerpunkt

Würzburg (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) will sich im kommenden Jahr in Dresden schwerpunktmäßig mit dem Fortgang des kirchlichen Reformprozesses befassen. Das Kirchenparlament entschied sich am Donnerstag in Würzung für das Schwerpunktthema "Kirche im Aufbruch". Die nächste Tagung findet im November in der sächsischen Landeshauptstadt statt.

09. November 2006


EKD-Synode tritt für Bleiberechtsregelung ein

Würzburg (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat sich für ein Bleiberecht für geduldete Flüchtlinge und Asylbewerber eingesetzt. Das Kirchenparlament forderte am Donnerstag in Würzburg die Innenminister von Bund und Ländern auf, sich auf eine "angemessene und gerechte Lösung" zu einigen. Das Bleiberecht dürfe nicht an Bedingungen geknüpft sein, die von einem Großteil der Betroffenen nicht erfüllt werden könnten. Das gelte vor allem für die Frage, ob die Ausländer selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen können. Die Innenministerkonferenz von Bund und Ländern will sich am 16. und 17. November in Nürnberg mit dem Thema Bleiberecht befassen. Schätzungen zufolge leben rund 200.000 Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus in Deutschland. Die EKD-Synode sprach sich ferner dagegen aus, irakischen Staatsbürgern aus Sicherheitsbedenken generell einen sicheren Aufenthaltsstatus zu verwehren.

09. November 2006

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