Huber gegen Vollstreckung der Todesstrafe gegen Saddam Hussein

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat sich gegen das Todesurteil für Iraks Ex-Diktator Saddam Hussein ausgesprochen. Die Todesstrafe sei keine angemessene Form staatlichen Strafhandelns, sagte er der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe).

"Das Verfahren gegen Saddam Hussein hat gezeigt, welches Ausmaß an Verbrechen gegen die Menschlichkeit er zu verantworten hat", so Huber. Es sei ein notwendiges Verfahren gewesen und er hoffe, dass es zu einem rechtsstaatlich eindeutigen Ergebnis komme. Aber zum Rechtsstaat gehöre für ihn auch der Verzicht auf die Todesstrafe.

Ein irakisches Sondertribunal hatte Saddam Hussein und zwei weitere Angeklagte wegen eines Massakers an 148 Schiiten im Jahr 1982 zum Tod durch den Strang verurteilt. Seine Anwälte kündigten Berufung an. Ab Dienstag steht der frühere Machthaber in seinem zweiten Prozess vor Gericht. Diesmal geht es um Angriffe gegen Kurden im Nordirak in den 80er Jahren, bei denen bis zu 100.000 Menschen getötet wurden. Auch in diesem Prozess droht Saddam Hussein die Todesstrafe.

07. November 2006

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