EKD: Zuwachs bei Kirchensteuereinnahmen sorgt für "Zwischenhoch"

Würzburg (epd). Die gute Konjunktur kommt auch den evangelischen Kirchen in Deutschland zugute. Im laufenden Jahr werde mit einem Zuwachs bei den Kirchensteuereinnahmen von sechs bis sieben Prozent gerechnet, sagte das EKD-Ratsmitglied Klaus Winterhoff am Dienstag vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Würzburg. Trotz der erfreulichen Entwicklung wollen die evangelischen Kirchen an ihrem Konsolidierungskurs zur Sicherung der finanziellen Handlungsfähigkeit festhalten.

Über den Anstieg der Einnahmen sagte Winterhoff: "Das wird nur ein Zwischenhoch sein." Für die weitere Zukunft müssten die Kirchen wieder für engere finanzielle Spielräume gewappnet sein. Die erfreuliche Entwicklung beruhe vor allem auf dem Zuwachs bei der Kircheneinkommenssteuer und damit der günstigen konjunkturelle Entwicklung, erläuterte Winterhoff, der Vizepräsident der westfälischen Kirche ist.

Bei der Kircheneinkommenssteuer beträgt der Zuwachs nach EKD-Angaben 30 Prozent, bei der Kirchensteuer aus der Lohnsteuer hingegen nur ein Prozent. In den zurückliegenden Jahren hatten sich die Kirchensteuereinnahmen kontinuierlich rückläufig entwickelt. Im vergangenen Jahr hatten die 23 evangelischen Landeskirchen rund 3,6 Milliarden Euro Kirchensteuern eingenommen, das waren 1,2 Prozent weniger als 2004.

Zur mittelfristigen Finanzentwicklung sagte das EKD-Ratsmitglied, für 2007 erwarte man ebenfalls einen Zuwachs, sei jedoch zurückhaltender. Zudem sei mit negativen Auswirkungen durch die Reform der Unternehmensbesteuerung und die Abgeltungssteuer auf Kapitaleinkünfte zu rechnen, die Anfang 2008 wirksam werden sollen. Zur bisherigen Vorsicht gebe es keine Alternative.

Das Kirchensteueraufkommen aus Kapitalerträgen beläuft sich für beide große Kirchen Schätzungen zufolge auf mehr als 300 Millionen Euro. Insbesondere bei der Abgeltungssteuer werde es darauf ankommen, den "Widerstreit zwischen Anonymität und persönlicher Zuordnung der Einkünfte zu einem Kirchenmitglied zu lösen". Nur so könne die Gleichmäßigkeit der Besteuerung gewahrt bleiben, sagte Winterhoff.

Er brachte in der Synode den Entwurf des EKD-Haushaltes 2007 und den Haushalt für die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr ein. Mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 176 Millionen Euro liegt das Volumen leicht über dem des laufenden Haushaltes. Der Haushaltsentwurf orientiere sich "umsichtig und maßvoll" an den heutigen und künftigen Anforderungen, so der Finanzexperte. Aus dem EKD-Etat werden übergreifende Koordinierungsaufgaben der evangelischen Kirche finanziert.

07. November 2006

Pressemitteilung: "EKD-Haushalt sichert künftige Gestaltungsmöglichkeiten"

Weitere Berichte von der Synoden-Tagung in Würzburg


EKD rechnet mit "Zwischenhoch" bei Kirchensteuereinnahmen - (Überblick)

Würzburg (epd). Die evangelische Kirche rechnet aufgrund der guten wirtschaftlichen Konjunktur in diesem Jahr mit einem Anstieg der Kirchensteuern um sechs bis sieben Prozent. Das sei allerdings nur ein "Zwischenhoch", sagte das EKD-Ratsmitglied Klaus Winterhoff am Dienstag vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Würzburg. Die Kirchensteuereinnahmen waren zuvor über mehrere Jahre hinweg gesunken. Im vergangenen Jahr nahmen die 23 evangelischen Landeskirchen 3,6 Milliarden Euro Kirchensteuern ein.

Trotz der erfreulichen Entwicklung hielten die evangelischen Kirchen an ihrem Konsolidierungskurs zur Sicherung der finanziellen Handlungsfähigkeit fest, sagte Winterhoff, der Vizepräsident der westfälischen Kirche ist. Für 2007 erwarte man ebenfalls einen Zuwachs bei den Kirchensteuern, sei jedoch zurückhaltender als die staatlichen Steuerschätzer. Für die weitere Zukunft müssten die Kirchen wieder für engere finanzielle Spielräume gewappnet sein.

Winterhoff brachte in der Synode den Entwurf des EKD-Haushaltes 2007 und den Haushalt für die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr ein. Mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 176 Millionen Euro liegt das Volumen leicht über dem des laufenden Haushaltes. Der Haushaltsentwurf orientiere sich "umsichtig und maßvoll" an den heutigen und künftigen Anforderungen, sagte der Finanzexperte. Aus dem EKD-Etat werden übergreifende Koordinierungsaufgaben der evangelischen Kirche finanziert.

Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses der Synode, Rainer Meusel, verwies auf Umstrukturierungen und Zusammenschlüsse bei einigen evangelischen Verbänden. So werde es ab 2008 voraussichtlich nur noch einen fusionierten Frauenverband geben, der aus dem EKD-Haushalt gefördert werde. Zwischen der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend und der Evangelischen Studentengemeinde werde es eine engere Kooperation geben. Die Beispiele zeigten, wie notwendige Einsparungen zu neuen effizienten Strukturen führen könnten, sagte Meusel.

Im weiteren Tagesverlauf diskutiert das Kirchenparlament, das seit Sonntag in Würzburg tagt, über das EKD-Impulspapier "Kirche der Freiheit". Dieses sieht weitreichende Strukturreformen innerhalb der evangelischen Kirche vor. Umstritten ist vor allem der Vorschlag, die Zahl der Landeskirchen langfristig von 23 auf acht bis zwölf zu verringer

07. November 2006


Das aktuelle Stichwort: EKD-Haushalt

Würzburg (epd). Aus dem Haushalt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der am Dienstag auf der EKD-Synode in Würzburg eingebracht wurde, werden übergreifende Aufgaben der evangelischen Kirche finanziert. Die Mittel stammen aus Umlagen und Zuweisungen der 23 Landeskirchen. Die Höhe der von den einzelnen Landeskirchen aufzubringenden Beträge richtet sich nach der jeweiligen Leistungsfähigkeit.

Der EKD-Haushalt macht nur einen Bruchteil der Gesamtausgaben aller 23 Landeskirchen aus. Der EKD-Haushaltsplan 2007 sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 176 Millionen Euro vor. Damit liegt das Volumen leicht über dem des laufenden Jahres. Darin enthalten ist der Haushalt für die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr mit 10,4 Millionen Euro.

Zu den Schwerpunkten des Haushalts gehört die entwicklungspolitische Arbeit mit 44,9 Millionen Euro. Für die kirchliche Auslandsarbeit stehen 12,8 Millionen Euro zur Verfügung. Die Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit und publizistische Tätigkeit der EKD belaufen sich auf 13 Millionen Euro. Die Ausgaben für kirchliche Leitungsorgane wie Synode, Rat und Kirchenkonferenz sowie Amtsstellen der EKD betragen 20,2 Millionen Euro.

Der Haushalt ist in eine mittelfristige Finanzplanung bis 2010 eingebunden. Damit würden "weitsichtig die finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten der EKD" gesichert, sagte das EKD-Ratsmitglied Klaus Winterhoff bei der Einbringung des Etatentwurfs.

07. November 2006

Weitere epd-Meldungen