Bundespräsident Köhler: Kirche soll Menschen bei Sinnfrage beistehen

Würzburg (epd). Bundespräsident Horst Köhler hat die Kirchen aufgerufen, den Menschen bei ihren existenziellen Fragen nach dem Sinn des Lebens und Sterbens beizustehen. In diesen zentralen Fragen wünsche er sich die Stimme der Kirche, sagte Köhler vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Sonntag in Würzburg. Dabei sollte die kirchliche Stimme nicht leiser sein als bei Ihren Stellungnahmen zur Politik.

Von der Kirche erwarte er, zwischen letzten und vorletzten Fragen zu unterscheiden, fügte das Staatsoberhaupt hinzu. Alle Politik betreffe vorletzte Fragen, die letzten Fragen beträfen den Sinn des Lebens. "Diese Frage wachzuhalten, darauf kommt es heute vielleicht am allermeisten an", betonte Köhler.

In seinem Grußwort vor den 120 Synodalen hob Köhler den Beitrag der Kirchen für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft hervor. Das EKD-Kirchenparlament erörtert auf seiner bis Donnerstag dauernden Tagung das Schwerpunktthema "Gerechtigkeit erhöht ein Volk - Armut und Reichtum".

Durch ihre Hilfswerke wie Caritas und Diakonie sowie das konkrete Engagement der Gemeinden hätten die Kirchen einen guten Einblick in die tatsächliche Situation der Gesellschaft sowie die Lebensverhältnisse von Alten, Kranken, Arbeitslosen und Alleinerziehenden. "Sie kennen sich aus am Rande der Gesellschaft", so Köhler. Dabei sei die Kirche Stimme derjenigen, die sonst kein Gehör fänden und keine Lobby hätten. Bundespräsident Köhler besuchte erstmals eine EKD-Synode.

05. November 2006

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