Kirchentag will sich in Globalisierungsdebatte einmischen

Köln (epd). Vom Deutschen Evangelischen Kirchentag 2007 in Köln soll ein Appell zur menschlichen Gestaltung der Globalisierung ausgehen. Das Protestantentreffen wolle Wege aufzeigen, wie die Konfrontation zwischen Verfechtern und Gegnern der Globalisierung überwunden werden könne, sagte Kirchentagspräsident Reinhard Höppner am Donnerstagabend in Köln. Im Zentrum solle die Frage stehen, was die Globalisierung für die Würde des Menschen bedeute. Er hoffe auf ein deutliches Signal an die Politik, sagte Höppner. Vermutlich werde der Kirchentag eine Resolution zum Thema verabschieden.

Unmittelbar vor dem "Fest des Glaubens", zu dem vom 6. bis 10. Juni mehr als 100.000 Teilnehmer in Köln erwartet werden, ist unter dem Motto "Die Macht der Würde" eine internationale Konferenz zur Globalisierung geplant. Höppner erwartet zudem, dass "Brücken" zum Weltwirtschaftsgipfel entstehen werden, der vom 6. bis 8. Juni im Ostseebad Heiligendamm stattfindet. Es wird damit gerechnet, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und möglicherweise auch weitere Gipfel-Teilnehmer nach ihrer Konferenz den Kirchentag besuchen.

Weitere wichtige Themen des Laientreffens werden den Angaben zufolge die Armutsdebatte, die Ökumene und das Verhältnis von Christentum und Islam sein. In der "heimlichen Hauptstadt der Muslime" werde es ein Begegnungszentrum für den Dialog von Christen und Muslimen geben, sagte die Generalsekretärin des Kirchentags, Ellen Ueberschär. Es solle aber nicht um die "Islamisierung sozialer Probleme" gehen, sondern um die Begegnung mit dem Christentum.

Der ökumenische Charakter des Kirchentages wird unter anderem durch einen Gottesdienst und eine Bibelarbeit unterstrichen, die der Präses der gastgebenden Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, und der Kölner Kardinal Joachim Meisner gemeinsam gestalten.

20. Oktober 2006

Deutscher Evangelischer Kirchentag (DEKT)

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