Bischof Huber gratuliert neuem Diakoniepräsidenten Kottnik

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat dem neuen Diakoniepräsidenten Klaus-Dieter Kottnik zu dessen Wahl gratuliert. Kottnik könne seine langjährige Erfahrung als Vorstandsvorsitzender des Diakoniewerks Stetten genauso wie sein Engagement in der Diakonischen Konferenz in sein neues Amt einbringen, schreibt der Berliner Bischof in einem Glückwunschbrief, der am Donnerstag in Hannover veröffentlicht wurde. Zuvor hatte die Bundesversammlung des evangelischen Wohlfahrtsverbandes in Berlin Kottnik zum neuen Präsidenten des Diakonischen Werkes der EKD gewählt.

Die Diakonie gelte in einem hervorgehobenen Maße als Lebensäußerung der Kirche in der Gesellschaft, unterstrich der EKD-Ratsvorsitzende. Umgekehrt gewinne die Diakonie in der engen Verbindung mit der evangelischen Kirche christliches Profil im Wettbewerb mit anderen Wohlfahrtsverbänden. "Auf die Fortsetzung dieses 'Tandems' von Kirche und Diakonie freue ich mich sehr", so der oberste Repräsentant der evangelischen Kirche.

19. Oktober 2006

EKD-Pressemitteilung zur Wahl von Klaus-Dieter Kottnik


Theologe Klaus-Dieter Kottnik ist neuer Diakonie-Präsident

Berlin (epd). Der Theologe Klaus-Dieter Kottnik ist neuer Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Diakonische Konferenz, die Bundesversammlung des Wohlfahrtsverbandes, wählte den 54-Jährigen am Donnerstag in Berlin an die Spitze des Werkes. Kottnik ist Vorstandsvorsitzender der Diakonie Stetten, eines der größten Sozialunternehmen in Baden-Württemberg. Als Präsident folgt er Jürgen Gohde, der im Juni zurückgetreten war.

Kottnik setzte sich im dritten Wahlgang gegen seine Mitbewerberin Annegrethe Stoltenberg (56) durch, die Leiterin des Diakonischen Werkes Hamburg. Er erreichte dabei 49 von 93 abgegebenen Stimmen, Stoltenberg 42. Als Dritter hatte der Hauptgeschäftsführer des Diakonieverbandes in Baden, Johannes Stockmeier, kandidiert. Er gab nach dem zweiten Wahlgang auf.

Der neue Diakonie-Präsident wurde für fünf Jahre gewählt. Kottnik leitet das Diakoniewerk Stetten mit rund 2.500 Beschäftigten seit 1991. Zudem ist er seit 2002 Bundesvorsitzender des Evangelischen Behindertenverbands. Dem Diakonischen Rat gehört er seit einem Jahr an. Sein Vorgänger Jürgen Gohde war zwölf Jahre lang Präsident des Diakonischen Werks. Er hatte das Amt nach einem Streit in der Diakonie über die Arbeitsmarktreform Hartz IV niedergelegt.

19. Oktober 2006


Hoher Erwartungsdruck - Klaus-Dieter Kottnik ist neuer Präsident der Diakonie

Von Markus Jantzer (epd)

Berlin (epd). In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen hatte Klaus-Dieter Kottnik am Ende die Nase vorn. Die Diakonische Konferenz, das höchste Entscheidungsgremium des evangelischen Wohlfahrtsverbandes, wählte den 54-jährigen Schwaben am Donnerstag in Berlin im dritten Wahlgang zum Präsidenten des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Für viele Delegierte war der Theologe bislang ein fast unbeschriebenes Blatt. Jetzt muss der neue Spitzenmann das christliche Profil der Diakonie schärfen und die Schlagkraft des Verbandes erhöhen.

Die Wahl des neuen Diakonie-Chefs war bis zuletzt völlig offen. Erst im dritten Wahlgang konnte sich Kottnik mit 49 Stimmen gegen die Hamburger Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg (56) mit 42 Stimmen durchsetzen. Mitbewerber Nummer drei, Johannes Stockmeier aus Baden, hatte seine Kandidatur nach dem zweiten Urnengang zurückgezogen.

Kottnik leitet seit 1991 die Diakonie Stetten mit rund 2.500 Beschäftigten. Neben der Erfahrung als Unternehmenschef verfügt er über Erfahrungen in der Verbandspolitik und besitzt Fachkenntnisse in der Behindertenhilfe: Kottnik ist seit 2002 Bundesvorsitzender des evangelischen Behindertenverbandes. Seit Oktober 2005 gehört er auch dem Diakonischen Rat an.

Kottnik ist jetzt für fünf Jahre als Diakonie-Präsident im Amt. Die Delegierten und die 450.000 Beschäftigten in den über 27.500 diakonischen Unternehmen und Einrichtungen erwarten, dass er die Diakonie im politischen Berlin erfolgreich vertritt.

Hier herrscht hoher Erwartungsdruck, nicht zuletzt deshalb, weil sich die Diakonie angesichts der Sparpolitik der öffentlichen Hand scharfer Konkurrenz am Markt ausgesetzt sieht. Dieser Leistungswettbewerb ist auch in der Verbandsspitze angekommen: War früher der Präsident auf Lebenszeit gewählt, so muss er sich nun 2011 erneut dem Votum der Diakonischen Konferenz stellen. Sind die Delegierten mit der Arbeit ihres Präsidenten und des vierköpfigen Vorstandes unzufrieden, so können sie die Verbandsspitze bei der nächsten Wahl durchfallen lassen.

Auf den neuen Präsidenten kommen vor allem drei Aufgaben zu: Er soll die Schlagkraft des Verbandes weiter erhöhen. Die 23 diakonischen Landesverbände und die rund 80 Fachverbände erwarten zudem intensive Mitsprachemöglichkeiten im Bundesverband. Die Diakonie soll nach einhelliger Verbandsauffassung auch ihr christliches Profil schärfen. Das bedeutet, dass die Kooperation zwischen der EKD und dem Diakonischen Werk enger werden soll.

Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, hat dies bereits mehrfach bekräftigt. Zum Auftakt der Diakonischen Konferenz in Berlin verwandte er dazu das Bild, EKD und Diakonie sollten miteinander ein Tandem bilden. Diese Bemerkung kam bei Kottnik nicht gut an: Er wolle nicht Tandem fahren, sofern die EKD vorne am Lenker sitzen wolle und damit die Richtungen vorgebe.

19. Oktober

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