Diakonie wählt neuen Präsidenten - Diakonische Konferenz in Berlin

Berlin (epd). Die Wahl des neuen Präsidenten der Diakonie steht im Mittelpunkt der diesjährigen Diakonischen Konferenz, die am Dienstagabend mit einem Gottesdienst in Berlin eröffnet worden ist. Nach dem Rücktritt von Jürgen Gohde als Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vor vier Monaten soll am Donnerstag sein Nachfolger gewählt werden. Zwei Kandidaten und eine Kandidatin treten zur Wahl an. Zudem steht die Familienpolitik im Zentrum der Tagung.

Die Diakonische Konferenz mit 93 Mitgliedern ist die Bundesversammlung des evangelischen Wohlfahrtsverbandes. Sie hat unter anderem die Aufgabe, die allgemeinen Grundsätze für die Arbeit der Diakonie zu beschließen. In den bundesweit 27.500 diakonischen Einrichtungen sind rund 450.000 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt.

Um das Präsidentenamt bewerben sich die Hamburger Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg (54), der Hauptgeschäftsführer des Diakonischen Werkes Baden, Johannes Stockmeier (58), und der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Stetten im Remstal/Württemberg, Klaus-Dieter Kottnik (54). Alle drei sind Theologen. Die Neuwahl wurde auf Grund unüberbrückbarer Differenzen zur Arbeitsmarktreform Hartz IV zwischen Gohde und dem Aufsichtgremium der Diakonie, dem Diakonischen Rat, notwendig. Gohde erklärte am 21. Juni seinen Rücktritt.

Stoltenberg ist seit 2000 Vorsitzende des Diakonischen Werks in Hamburg und seit 2001 auch Bundesvorsitzende der Diakonischen Konferenz. Zuvor leitete sie das Bildungsreferat im Kirchenamt der EKD in Hannover. Stockmeier wurde 1998 Hauptgeschäftsführer des Diakonischen Werks Baden, auf Bundesebene ist er Mitglied des Diakonischen Rates. Kottnik ist Vorstandsvorsitzender der Diakonie Stetten in Kernen (Baden-Württemberg) und zugleich Vorsitzender des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe. Auch er gehört dem Diakonischen Rat an.

Im Eröffnungsgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche sagte der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber, es sei wieder Zeit, von Gott zu reden. Kirche und Diakonie müssten als Tandem zu erkennen sein und "die Fülle des Evangeliums" zum Leuchten bringen. Die Liebe Gottes gelte gerade denen, "die nach menschlichen Maßstäben allzu leicht ins Dunkel geraten", so der Berliner Bischof.

18. Oktober 2006

 

Weitere epd-Meldungen