EKD: Erzbischof Tutu als Vorbild gewürdigt

Hannover (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat den südafrikanischen Erzbischof Desmond Tutu als vorbildlichen Christen gewürdigt. Anlass ist Tutus 75. Geburtstag an diesem Samstag. Sein Lebensweg sei ein Zeugnis der friedensstiftenden und versöhnenden Kraft des Heiligen Geistes, erklärte Huber am Freitag in Hannover.

Tutus Geburtstag werde auch in Deutschland mit Interesse und Dankbarkeit wahrgenommen, fügt Huber hinzu. Seine Aktivitäten als Theologe, Minister, Bischof, Generalsekretär des Südafrikanischen Kirchenrates, Präsident der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz und als Erzbischof "geben uns ein ermutigendes Beispiel". Tutu zeige damit, welch große Auswirkung auf das öffentliche Leben die Konzentration auf das Evangelium haben kann.

Als Leiter der südafrikanischen Wahrheitskommission habe Tutu dokumentiert, wie der "Geist der Liebe die politische Wirklichkeit verändern kann." Seine Persönlichkeit verbinde Aufrichtigkeit und Mut mit der fröhlichen Gelassenheit eines Mannes, der sich bei Gott geborgen fühle.

06. Oktober 2006

Berlin (epd). Bundespräsident Horst Köhler hat Kapstadts früheren Erzbischof Desmond Tutu zu seinem 75. Geburtstag an diesem Samstag gewürdigt. "Als Mann der Kirche haben Sie mutig Ihre Stimme für Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit erhoben", heißt es in einem am Freitag in Berlin verbreiteten Glückwunschschreiben Köhlers an den anglikanischen Theologen. Die Verleihung des Nobelpreises im Jahre 1984 sei die verdiente Auszeichnung für seinen gewaltlosen Einsatz zur Abschaffung des Apartheidregimes gewesen.

Als Leiter der Wahrheits-Kommission in Südafrika habe Tutu zudem maßgeblichen Anteil an der friedlichen Überwindung der sozialen Folgen des Apartheidregimes gehabt, fügte Köhler hinzu: "Die von Ihnen geleitete Kommission in Südafrika bleibt eines der wichtigsten Modelle für die Aufarbeitung von Unrecht." Er hoffe mit Tutu auf eine Welt, in der alle Menschen in Frieden, Würde und Gerechtigkeit leben können.

06. Oktober 2006