EKD-Ratsvorsitzender: Keine Ordination von Laien

Frankfurt a.M./Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat sich erneut gegen eine Ordination von Laien ausgesprochen. Die Ordination solle begrenzt bleiben auf Menschen, die "ihr Leben in den Dienst der Verkündigung des Evangeliums und der Feier der Sakramente stellen", sagte Huber dem epd. Dazu gehöre eine volle theologische Ausbildung.

Der EKD-Ratsvorsitzende betonte, er sei Prädikanten und Lektoren für ihren Verkündigungsdienst dankbar. Für diese Personengruppe sollte jedoch keine Ordination vorgesehen werden, sondern "eine besondere Form der Beauftragung". Huber: "Ich möchte, dass wir das evangelische Amtsverständnis so fassen, dass sowohl die Unterschiedenheit als auch die Zusammengehörigkeit dieser beiden Gruppen nachvollziehbar wird."

Mit Blick auf mögliche Belastungen der Ökumene durch das evangelische Amtsverständnis forderte Huber die ökumenischen Partner zu mehr Respekt auf. Dass es hier schwierige Diskussionen gibt, sei freilich "nicht verwunderlich". Schließlich seien die Debatten zu diesem Thema innerhalb der evangelischen Kirche auch schwierig gewesen.

Hintergrund ist die Diskussion um das Amtsverständnis in der evangelischen Kirche. Dabei wird kontrovers darüber diskutiert, wer predigen, taufen und das Abendmahl austeilen darf. Der Vorsitzende des evangelischen Pfarrerverbandes, Klaus Weber, sprach sich am Montag auf der Mitgliederversammlung in Fulda gegen die Ordination von Laien aus. Diese wird bereits in einigen Landeskirchen praktiziert.

25. September 2006

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