Bischof Huber fordert mehr Respekt in Ökumene

Düsseldorf (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat seine Forderung nach einem stärkeren wechselseitigen Respekt der christlichen Kirchen bekräftigt. Dies sei unerlässlich für ökumenische Fortschritte, sagte der Berliner Bischof der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Freundliche Gesten des Papstes würden zwar dankbar aufgenommen. "Aber trotzdem muss es ganz klar sein, dass Fortschritte zu größerer Gemeinsamkeit wechselseitigen Respekt zur Voraussetzung haben", unterstrich der Ratsvorsitzende.

Huber bezog sich darauf, dass der Vatikan die evangelischen Kirchen nicht als vollwertige Kirchen anerkennt. Papst Benedikt XVI. und Kurienkardinal Walter Kasper hätten jedoch als Theologie-Professoren bereits die Einsicht formuliert, "dass wir in der europäischen Tradition drei Grundtypen der Kirchen haben: die orthodoxen Kirchen, die römisch-katholische Kirche und die Kirchen der Reformation".

Der EKD-Ratsvorsitzende stellte zudem klar, es gebe in der evangelischen Kirche keine Ordination von Laien. Die Ordination bleibe den Geistlichen vorbehalten. Vielmehr würden Ehrenamtliche in einer "klaren Ordnung am Verkündigungsdienst der Kirche" beteiligt. Dies sei kein "Wegdriften aus der Ökumene", wie manche unterstellten, sondern eine Weiterentwicklung des evangelischen Profils.

15. September 2006

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