Evangelische Hilfswerke besorgt über Zuspitzung in Darfur

Stuttgart (epd). Evangelische Hilfswerke haben sich besorgt über die zunehmende Gewalt in der westsudanesischen Krisenregion Darfur geäußert. "Die Sicherheitslage für humanitäre Helfer hat sich extrem verschärft", erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von "Brot für die Welt" und Diakonie Katastrophenhilfe, am Mittwoch in Stuttgart. Die Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfswerken machten die Versorgung von Flüchtlingen fast unmöglich.

Auch Helfer des von der Diakonie Katastrophenhilfe unterstützten Gemeinschaftsprojekts zwischen dem ökumenischen Netzwerk ACT und der katholischen Caritas mussten den Angaben zufolge aus Darfur abreisen. Im Juli wurden nach UN-Angaben acht Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in Darfur getötet, mehr als in den zwei Jahren zuvor. "Die Konfliktparteien müssen die Neutralität der Helfer respektieren und sie schützen", appellierte Füllkrug-Weitzel.

In Darfur erhoben sich vor mehr als drei Jahren Rebellen gegen die Regierungsarmee und mit ihnen verbündete Reitermilizen. Mehr als zwei Millionen Menschen flüchteten, Zehntausende kamen ums Leben. Ein Friedensabkommen vom Mai 2006 wurde nicht von allen Rebellengruppen unterzeichnet. Für die Gewalt gegen Zivilisten werden vor allem die regierungstreuen Reitermilizen verantwortlich gemacht.

Auch rund 7.000 Soldaten der Afrikanischen Union konnten die Gewalt nicht stoppen. UN-Generalsekretär Kofi Annan, die USA und die EU drängen zur Entsendung einer Friedenstruppe der Vereinten Nationen. Der sudanesische Präsident Omar Hassan el Baschir verweigert jedoch die Zustimmung.

23. August 2006

Hintergrundpapier zur aktuellen Situation im Sudan