Europäische Kirchen: Militär kann Terrorismus nicht überwinden

Hannover/Zürich (epd). Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hat zu einer nachhaltigen Friedenslösung für den Nahen Osten aufgerufen. "Machtmittel können niemals einen ausreichenden oder angemessenen Schutz für Frieden und Sicherheit bieten noch können militärische Aktion den Terrorismus überwinden", heißt es in einer am Montag vorgestellten Studie zur ethischen Beurteilung des Einsatzes militärischer Mittel. In der GEKE sind 105 protestantische Kirchen in Europa und Südamerika verbunden.

Die Studie unter dem Titel "Aufrechterhaltung des Friedens, menschliche Sicherheit und Anwendung von bewaffneter Gewalt" wurde von der Kirchengemeinschaft am Wochenende bei einem Treffen in Zürich verabschiedet. Das achtseitige Dokument befasst sich mit der Frage, ob und unter welchen Bedingungen der Einsatz militärischer Gewalt überhaupt zulässig ist.

Die Verfasser schließen nicht aus, dass es in besonderen Situationen der Nothilfe gerechtfertigt sein kann, militärische Mittel zum Schutz der Menschen einzusetzen, hieß es weiter. Dies sei dann der Fall, wenn staatliche Souveränität diese nicht gewährleisten könne oder wolle. Allerdings werden hierfür sehr enge Bedingungen gesetzt, die einen Missbrauch ausschließen sollen.

23. August 2006

Die Studie "Aufrechterhaltung des Friedens, menschliche Sicherheit und Anwendung von bewaffneter Gewalt" zum Download

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