Huber: Waffenstillstand ist Chance zur Überwindung des Misstrauens

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat den Waffenstillstand im Libanon als Chance zur Überwindung des Misstrauens bezeichnet. "Wir sehnen uns nach Frieden für Israelis, Libanesen und Palästinenser", sagte der Berliner Bischof am Israelsonntag im Berliner Dom. Die meisten Menschen im Iran, in Syrien, im Irak, in Jordanien oder in Ägypten wünschten sich "so wie wir einen gesicherten Frieden im Nahen Osten". Der Israelsonntag hat eine herausgehobene Stellung im Kirchenjahr.

Das Eintreten für die Menschen in der Krisenregion müsse wahrhaftig sein, "nicht aus der Parteinahme für die eine oder die andere Seite, sondern aus der Parteinahme für die Menschen", fügte Huber hinzu. Der EKD-Ratsvorsitzende forderte mehr Anstrengungen für den Dialog der Religionen, etwa zwischen Juden und Christen oder Muslimen und Christen. Er hoffe auch auf einen neuen Dialog zwischen Juden und Muslimen, "auch wenn das Verhältnis zwischen ihnen heute zum Zerreißen gespannt ist".

Der Israelsonntag wird seit dem frühen Mittelalter gefeiert und ist dem Gedenken an die Zerstörung des jüdischen Tempels gewidmet. Seit den Gräueln der Nazi-Diktatur erinnern die Kirchen an diesem Termin vor allem an die Judenverfolgung im "Dritten Reich". Am Israelsonntag steht auch der christlich-jüdische Dialog im Vordergrund.

21. August 2006

EKD-Pressemitteilung "Ratsvorsitzender predigt am Israelsonntag"

Die Predigt des EKD-Ratsvorsitzenden im Wortlaut

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