Bischof Huber fordert sofortiges Ende des Nahost-Krieges

EKD-Ratsvorsitzender predigt vor christlichen Pfadfindern

Rheinsberg (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat erneut an die Konfliktparteien im Nahen Osten appelliert, Krieg und Gewalt sofort zu beenden. Das Leiden der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten sei unerträglich, sagte der Berliner Bischof am Sonntag in seiner Predigt bei einem Treffen christlicher Pfadfinder bei Rheinsberg in Nordbrandenburg.

Von dem Konflikt sind laut Huber besonders die libanesischen Kinder betroffen. Sie erlebten mit dem Krieg etwas, was jeden Erwachsenen und erst recht jedes Kind überfordere. Sie müssten mit Angst, Flucht, Tod und Gewalt fertig werden, oft ohne ihre Eltern. Sie seien Zeugen des Friedens, den der Nahe Osten so dringend brauche. "Für diese Kinder bete ich, wenn ich um den Frieden im Nahen Osten bete", sagte der Bischof, der Schirmherr des Treffens ist.

An dem zehntägigen Bundeslager des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Großzerlang bei Rheinsberg nehmen bis 13. August rund 4.600 Jugendliche teil. Das Treffen steht unter dem Motto "Die Welt gestalten". Auf dem Programm stehen für die 12- bis 16-Jährigen unter anderem Workshops zu politischen, historischen und ökologischen Themen, darunter zum Nationalsozialismus. Zudem ist vorgesehen, dass sich die Jungen und Mädchen an der Renovierung von Kindergärten und an anderen gemeinnützigen Projekten beteiligen.

Das Zeltlager mit eigenem Lagerkrankenhaus, Notoperationssaal, Supermarkt und 600 Zelten steht auf einem 35 Hektar großen Gelände des Pfadfinderverbandes im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. Der Verband mit 47.000 Mitgliedern gilt als zweitgrößte Pfadfinderorganisation in Deutschland. Das Bundeslager wird alle vier Jahre ausgerichtet. Es findet in diesem Jahr zum siebten Mal statt.

07. August 2006

EKD-Pressemitteilung „Im Namen der Kinder: Beendet den Krieg!“

Predigt des EKD-Ratsvorsitzenden im Wortlaut