Diakonie kritisiert Angriffe auf Zivilbevölkerung im Nahen Osten

Stuttgart (epd). Die Diakonie Katastrophenhilfe hat Angriffe auf die Zivilbevölkerung bei den anhaltenden Kämpfen im Nahen Osten scharf kritisiert. In der gesamten Region werde das humanitäre Völkerrecht missachtet, kritisierte die Direktorin des evangelischen Hilfswerks, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Donnerstag in Stuttgart. Es sei dramatisch, welchen geringen Stellenwert der Schutz der Zivilbevölkerung in diesem Konflikt habe, erklärte sie.

Die Hilfsorganisation sei betroffen darüber, wie wenig der humanitäre Gedanke gegenüber dem politischen Kalkül bei den Krieg führenden Parteien, aber auch bei der Völkergemeinschaft zähle. Füllkrug-Weitzel prangerte sowohl die Gewaltoperationen der Hisbollah aus bewohnten Gebieten heraus und ihre Raketenangriffe auf rein zivile Ziele in Israel an wie die Zerstörung von Dörfern und Städten in Gaza und im Libanon durch das israelische Militär.

"Die Einhaltung der Genfer Konventionen wäre ein wichtiger erster Schritt zur Verabschiedung von jeglicher Gewalt als Mittel der Konfliktlösung im Nahen Osten", betonte die Direktorin. Nahezu 900.000 Menschen seien im Libanon zurzeit auf der Flucht. Rund 550.000 kamen nach Beirut, Sidon und Tyrus. Dort seien sie unter anderem in Kirchen, Klöstern und christlichen Schulen untergekommen oder campierten in Parks.

Benötigt würden neben Lebensmitteln und Trinkwasser auch Kleidung, Decken und Matratzen, in Flüchtlingslagern zudem Toiletten und Waschgelegenheiten. Bisher hat die Diakonie Katastrophenhilfe nach eigenen Angaben 120.000 Euro für die Versorgung von Vertriebenen zur Verfügung gestellt.

Die Versorgung der Dörfer und Städte im Südlibanon, in denen noch immer Menschen inmitten von Trümmern ausharren, sei weiter schwierig. Mehrere Hilfskonvois gerieten unter Beschuss, so Füllkrug-Weitzel. Es gebe nur wenige Fahrer, die in Kleinbussen mit einer Fahrt in den Süden ihr Leben riskieren wollen. Zudem seien die Preise für Benzin und Lebensmittel enorm gestiegen.

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