Landesbischof Friedrich: Gesetzesvorstoß kein wirksamer Schutz religiöser Symbole

München (epd). Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich hält neue Gesetzes-Initiativen für kein geeignetes Mittel für einen besseren Schutz religiöser Symbole. Durch verschärfte strafrechtliche Mittel lasse sich wohl nichts erreichen, sagte Friedrich in einem epd-Interview. Die bereits bestehenden Gesetze, die vor Beleidigung schützen, könnten im Einzelfall angewandt werden.

Deshalb sei es wichtiger, gerade in kritischen Situationen mit den Menschen über ihre religiösen Empfindungen ins Gespräch zu kommen, empfahl Friedrich. Denn es gebe unterschiedliche Einschätzungen, ob entsprechende Darstellungen religiöser Symbole Ironie und Satire, oder bereits eine "Grenzüberschreitung" seien. Dafür fehle in einem "Teil der Medienöffentlichkeit" die Sensibilität, sagte der Bischof.

Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hatte kürzlich härtere Strafen bei Gotteslästerung gefordert und eine entsprechende Initiative angekündigt. "Es darf nicht alles mit Füßen getreten werden, was anderen heilig ist", sagte Stoiber.


28. Juli 2006

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