Kirchen weltweit rufen zum Waffenstillstand im Nahen Osten auf

ÖRK-Generalsekretär Samuel Kobia erklärte in Genf, die mehr als 340 ÖRK-Mitgliedskirchen sollten die Nothilfe für das Krisengebiet unterstützen und sich für Gerechtigkeit in der Region einsetzen. Der rund 500 Millionen Christen aus nahezu allen christlichen Traditionen repräsentierende Weltkirchenrat rief zudem zum Gebet für die Not leidenden Menschen im Nahen Osten auf.

Der EKD-Ratsvorsitzende Huber betonte, "die leidende Zivilbevölkerung muss vor noch größeren Opfern bewahrt und eine ernsthafte Hoffnung auf Frieden muss begründet werden". Jetzt sei rasches und entschlossenes Eintreten der Weltgemeinschaft für die Beendigung der Kriegshandlungen erforderlich, fügte Huber hinzu.

"Alle Beteiligten sollten sich auf die Umsetzung des Vorschlags von UN-Generalsekretär Kofi Annan konzentrieren", so Huber. Annan hatte die Staatengemeinschaft zu entschlossenem Handeln aufgefordert, um den Frieden im Nahen Osten wieder herzustellen. Der Bischof dankte allen Helfern in der Krisenregion für ihren Einsatz für die Bevölkerung. Huber: "Helfern und Betroffenen gilt unser Gebet."

Die Diakonie warnte vor einer humanitären Katastrophe. Die Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, forderte einen humanitären Korridor zur Versorgung von Flüchtlingen. "Tausende Menschen im Südlibanon sind durch Bombardierungen isoliert, konnten noch nicht erreicht werden, warten aber dringend auf Hilfe", erklärte sie in Stuttgart.

Im Libanon versorgt die Diakonie Katastrophenhilfe gemeinsam mit einem internationalen kirchlichen Hilfsnetzwerk nach eigenen Angaben derzeit 1.500 Flüchtlinge mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Um die Hilfe ausweiten zu können, bittet die Diakonie dringend um Spenden. Auch die ohnehin schon prekäre humanitäre Lage der Palästinenser im Gaza-Streifen verschlechtere sich weiter, hieß es. Auch das Leid der israelischen Zivilbevölkerung durch Raketenbeschuss aus dem Libanon dürfe nicht vergessen werden.

21. Juli 2006

 

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