EKD ruft zum Gebet für Frieden im Nahen Osten auf

Hannover (epd). Angesichts der zunehmenden Spirale der Gewalt im Nahen Osten hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) alle Christen zum Gebet für die betroffenen Menschen aufgerufen. "Wir beten für die Verantwortlichen in Politik und Militär, dass sie die Weisheit entwickeln, andere als militärische Lösungen für den gegenwärtigen Konflikt zu finden", erklärte die EKD am Donnerstag in Hannover. Die internationale Gemeinschaft dürfe nicht wegschauen, sondern müsse ihre politische Verantwortung für Frieden wahrnehmen.

Die EKD-Auslandsgemeinden setzten sich wie auch einheimische Christen in der Krisenregion für die Opfer des Konfliktes auf allen Seiten ein. "Sie bitten dabei aber auch um die Solidarität ihrer Geschwister in Deutschland und weltweit", heißt es in der Erklärung.

Israel habe sich durch die Entführung von Soldaten sowie den Beschuss von Wohngebieten durch selbstgebaute Kleinraketen aus dem Gazastreifen zu massivem militärischen Vorgehen provozieren lassen, so die EKD weiter. Die zivile Infrastruktur des Gazastreifens mit Stromversorgung, Straßennetz, Flughafen und wichtigen Regierungseinrichtungen wurde in der Folge fast völlig zerstört, eine große Zahl an Toten und Verletzten sei zu beklagen.

"Diese Aktionen geraten jedoch zunehmend aus dem Blick der Öffentlichkeit durch die noch massiveren Kriegshandlungen im Libanon und in Nordisrael", beklagt die EKD. Im Libanon seien Milliardenschäden zu verzeichnen, welche das Land auf den wirtschaftlichen Stand der achtziger Jahre zurückwerfen. Mittlerweile seien im Norden Israels Dutzende, im Libanon gar Hunderte Tote zu beklagen.

20. Juli 2006


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Gebetsaufruf für den Nahen Osten

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