Bischof Kähler: Sonntag muss bei Ladenschluss tabu bleiben

Eisenach (epd). In der Ladenöffnungs-Debatte hat sich der stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Christoph Kähler, nachdrücklich für die Beibehaltung der Sonntagsruhe ausgesprochen. Die evangelische Kirche werde den Sonntag als wertvolles Kulturgut der jüdisch-christlichen Tradition "vehement verteidigen", erklärte der Thüringer Landesbischof am Donnerstag in Eisenach. Die Zeit der Fußball-WM habe gezeigt, dass längere Öffnungszeiten nur verhalten genutzt werden.

Einer Lockerung des Ladenschlusses an Werktagen werde sich die Kirche jedoch nicht in den Weg stellen, so Kähler. Im Rahmen der geplanten Föderalismusreform soll die Zuständigkeit für die Ladenschlussregeln vom Bund auf die Länder übergehen. Es wird erwartet, dass die überwiegende Zahl der Bundesländer von der Möglichkeit zur Lockerung des Ladenschlusses Gebrauch machen wird.

Die jährlich vier verkaufsoffenen Sonntage seien genug, betonte der Bischof. Sie sollten "die Ausnahme bleiben, die nicht zur Regel werden darf". Der Sonntag "sichert uns einen heilsamen Rhythmus von Arbeit und Ruhe". Zudem sei er als freie Zeit für Kinder und die Begegnung der Generationen unverzichtbar. Kähler appellierte an die Politik, eine Öffnung des Ladenschlusses mit den Gewerkschaften ebenso zu besprechen wie mit dem Handel.

20. Juli 2006

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