Robert-Geisendörfer-Preis 2006 verliehen

Intendant Gruber: Schnittstelle zwischen christlichen Werten und medialen Tugenden

München (epd). Der Fernsehfilm "Bella Block. Die Frau des Teppichlegers" (ZDF) von Beate Langmaack und die Dokumentation "Der Fall Mischa E. - Lebensweg eines Mörders" (Arte/ZDF) von Stella Tinbergen sind am Montag in München mit dem Robert-Geisendörfer-Preis ausgezeichnet worden. In der Kategorie Hörfunk ging der Medienpreis der evangelischen Kirche an Carrie Asman und Renate Jurzik für das Feature "Unter Einfluss. Selbstmordübungen in Jonestown" (RBB/WDR) sowie Angela Behrens und Tobias Michatsch für die Sendung "Hits from Heaven" (Hit Radio Antenne).

Den Kinderfernsehpreis erhielten Wolfgang Lünenschloß und Carsten Schulte (Redaktion) sowie Albert Schäfer (Produktion) für den Weihnachtskrimi "Beutolomäus sucht den Weihnachtsmann" (KI.KA). Der Robert-Geisendörfer-Preis ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert.

Der undotierte Sonderpreis der Jury für exemplarische publizistische oder künstlerische Leistungen ging an die Autoren und Regisseure Mischka Popp und Thomas Bergmann. Eine "lobende Erwähnung" erfuhr die Redakteurin Manuela Lumb für ihren Beitrag "Die große Frage" in der "Sendung mit der Maus" (WDR).

Mit dem Robert-Geisendörfer-Preis beziehe die Kirche klar Position gegen die Beliebigkeit, erklärte der Intendant des Bayerischen Rundfunks und ARD-Vorsitzende, Thomas Gruber. Die Filme und Beiträge zeigten Probleme, Ungerechtigkeit, Diskriminierung, handelten gleichzeitig aber auch von Achtung, Toleranz oder vom Verständnis für Andere. In diesem Sinne sei der Preis eine "wichtige Schnittstelle in den Beziehungen zwischen Kirche und Welt, zwischen christlichen Werten und medialen Tugenden", so Gruber.

Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich betonte, der Geisendörfer-Preis leiste seit 23 Jahren wertvolle Überzeugungsarbeit für schwierige Programminhalte, wie etwa die Wertevermittlung oder soziale Themen. Gleichzeitig zeigten die Beiträge aber, dass "Wertevermittlung kein trockener Seminarstoff ist, sondern warmherzig, fantasievoll und fröhlich daher kommen kann", so Friedrich. Der Preis wolle die Sender auch ermutigen, sich für Neues und Ungewohntes einzusetzen und dies auch den Zuschauern und Zuhörern zuzutrauen.

Der Robert-Geisendörfer-Preis wird jedes Jahr im Gedenken an den christlichen Publizisten und Medienpionier Robert Geisendörfer (1910-1976) vergeben. Stifter sind die EKD, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche, das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) und die Wolfgang und Gerda Mann Stiftung - Medien für Kinder.

Grußwort von Landesbischof Johannes Friedrich

10. Juli 2006

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